Statt der bisher geschätzten 33 Prozent, finden laut einer am Dienstag veröffentlichten Studie der Umweltorganisation World Wildlife Fund (WWF) 40 Prozent der weltweit produzierten Nahrungsmittel ihren Weg nicht zum Konsumenten, sondern landen in der Mülltonne. Das entspricht 2,5 Milliarden Tonnen an Abfällen, die in Landwirtschaft, Industrie und vom Verbraucher verursacht werden. Das hat verheerenden Auswirkungen auf die Umwelt.

Lebensmittelverschwendung ist laut Studie für zehn Prozent des globalen Treibhausgasausstoßes verantwortlich. Die Berechnung neuer Zahlen aus dem Bereich der Landwirtschaft, wonach jährlich geschätzte 1,2 Milliarden Tonnen genießbarer Nahrungsmittel vor, bei und nach der Ernte verloren gingen, führte dazu, dass der WWF in der Studie "Driven to Waste" aktuell davon ausgeht, dass 40 Prozent der weltweit produzierten Lebensmittel verschwendet werden - bisher war man 33 Prozent ausgegangen. Zusätzlich zu den von der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) errechneten rund 931 Millionen Tonnen entlang der Lieferkette und der rund 400 Millionen Tonnen an Abfällen im Bereich des Konsums, sind das insgesamt 2,5 Milliarden Tonnen an Lebensmittelabfällen, die laut WWF-Studie jährlich im Müll landen.

Für rund zehn Prozent des Treibhausabgasausstoßes verantwortlich

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"Rund viereinhalb Millionen Quadratkilometer, also die Fläche der gesamten Europäischen Union, werden weltweit unnötig beansprucht, während der Druck auf das Klima und die Natur steigt", heißt es in der WWF-Studie. Demnach sei die Verschwendung von Lebensmitteln für rund zehn Prozent des globalen Treibhausgasausstoßes verantwortlich. "Knapp zweimal so viel wie der jährliche Ausstoß des Autoverkehrs in der EU und den USA zusammen."Der WWF fordert daher von der Politik ein "umfassender Aktionsplan gegen die Lebensmittelverschwendung mit verbindlichen Reduktionszielen und zumindest einer Halbierung der Lebensmittelabfälle bis 2030". Von den Konsumenten wünscht sich die Naturschutzorganisation einen bewussten Umgang mit Nahrungsmitteln, "Lebensmittel mit Makeln nicht zu verschmähen" und eine verstärkt pflanzliche Ernährung aus nachhaltigem Anbau anzudenken, um die den globalen Treibhausgasausstoß zu reduzieren, der in der Landwirtschaft und im Bezug auf Tierprodukte anfällt.