Dass das Zuhause von Melissa und Markus ein wenig anders ist als das Durchschnittsheim, wird schon vor Betreten des Zubaus klar: Mitten zwischen all den Häusern in klassischen Farben sticht das Domizil der beiden dunkelgrau hervor. Doch es ist nicht der Farbton der Fassade, der das Zuhause der beiden zu etwas ganz Besonderem macht: Im Wohnbereich befindet sich ein Becken mit 25 japanischen Koi-Karpfen. Tipps: So werden Koi-Karpfen glücklich

Das Indoorbecken ist 1,90 Meter tief und erstreckt sich über zwei Stockwerke. Schon beim Eintreten in der unteren Etage bietet eine Glasfront den Besuchern die Möglichkeit, den Fischen beim Schwimmen zuzusehen. Oben schließt der Pool-Raum direkt an den Wohnbereich an. Durch eine Glastür beobachtet man auch vom Esstisch und der Küche aus die Kois. Aber auch im Fischzimmer selbst wird Platz genommen. Für Hausherr Markus der Lieblingsort in der Wohnung: „Wenn ich hier morgens mit meinem Kaffee sitze und die Fische betrachte, bin ich sofort entspannt. Wasser hatte schon immer eine beruhigende Wirkung auf mich.“

Die große Liebe zu den Fischen verbindet Melissa und Markus. Angefangen hat alles damit, dass die beiden das Fischen als gemeinsames Hobby entdeckten. In einem Teich im Garten wurden dann die ersten Koi-Karpfen angesiedelt. Als der Umbau anstand, kam auch die Idee auf, die Lieblingstiere direkt ins Haus zu holen.

Damit sich die Fische auch indoor wohlfühlen, wurde beim Bau des Beckens auf die Installation der notwendigen Technik gesetzt. Eine Filterpumpe reinigt das Becken und über einen kleinen Wasserfall kann jederzeit ganz einfach per Knopfdruck Frischwasser eingelassen werden. Auch das Abpumpen funktioniert selbstständig. Für den Fall, dass die Hausbesitzer einmal ein paar Tage verreist sind, gibt es außerdem eine automatische Fütterungsanlage, die ein paar Mal täglich Nahrung für die schuppigen Mitbewohner ins Becken fallen lässt.

Eine Runde mitschwimmen

Wenn möglich, füttern Melissa und Markus ihre Lieblinge aber selbst per Hand – und das vier bis fünf Mal pro Tag. Das geschieht allerdings nicht immer nur vom Beckenrand aus: Wenn Lust und Laune bestehen, steigt das Pärchen auch einmal zu den Fischen ins Wasser und schwimmt eine Runde mit. Dabei lässt sich beobachten, wie zutraulich die Koi-Karpfen mittlerweile geworden sind: Die Fische kommen ganz nah, fressen den beiden aus den Händen und lassen sich sogar streicheln: „Für mich ist es das Schönste, wenn ich bei meinen Fischen im Wasser bin“, sagt Melissa.

Um ein Problem mit Feuchtigkeit trotz Indoorbecken und gelegentlichen Plantschereien zu vermeiden, wurde fast im ganzen Haus auf einen Fliesenboden gesetzt. Außerdem wurde ein großer Luftentfeuchter im Koi-Zimmer installiert: „Als wir mit dem Umbau begonnen haben, war uns eines besonders wichtig: Wir wollten alles gleich so machen, dass nach dem Projekt wirklich alles fertig ist und wir später keine großen Umbauten mehr haben“, erklärt Melissa.

Alles selbst gemacht

Dieses Vorhaben wurde nicht nur im Koi-Zimmer umgesetzt. Beispielsweise wurde auch das Stiegenhaus extra breit gebaut: „Wir wollen hier auch noch im Alter leben. Darum haben wir Dinge wie Platz für einen Treppenlift gleich mitgedacht“, so Markus. Die grauen Töne der Fassade ziehen sich auch drinnen durch die Wohnräume und werden dort durch goldene Elemente und Holzoberflächen ergänzt. „Ich bin selbst Tischler. Bei unserem Zubau haben wir eigentlich alles selber gemacht“, erzählt Markus. „Wir haben jeden Stein selber hereingetragen – mit der Hilfe von ein paar Freunden natürlich“, ergänzt Melissa.

Auch wenn nicht gerade mit den Fischen geschwommen wird, bietet das neue Zuhause genügend Plätze, die den Alltagsstress verfliegen lassen. Melissa sitzt besonders gerne im Hängesessel nahe dem Kachelofen und genießt dort ihre freien Stunden. Markus verbringt die Zeit nach der Arbeit gerne im neu eingerichteten Spielzimmer. Dort warten ein Billardtisch und eine Dartscheibe: „Hier fühlt es sich fast an wie ein Feierabend in einer Bar.“

Kuschelige Ecken lassen sich im ganzen Haus finden. In der Leseecke am Kachelofen steht zwischen all den Büchern auch die „Große Koi-Bibel“ bereit und wartet darauf, dass in ihr geblättert und vielleicht schon bald der nächste fischige Familienzuwachs ausgesucht wird.