Deutschlands Hersteller von Wohnmobilen und Wohnwagen stürmen in der Coronakrise von Rekord zu Rekord. 2021 lieferten die Unternehmen so viele Freizeitfahrzeuge aus wie nie zuvor. Von den 130.666 Einheiten gingen 55.000 in den Export. Mit knapp 14 Milliarden Euro wurde ein Rekordumsatz erzielt, der um zwölf Prozent über dem Vorjahr lag. 

Im europäischen Gesamtmarkt mit neuen 260.000 Freizeitfahrzeugen bleibt Deutschland mit 106.138 Neuzulassungen der mit Abstand wichtigste Einzelmarkt. Dabei sind die Wohnmobile im Gegensatz zu Wohnwagen klar auf der Überholspur. Sie erzielten mit 81.420 Fahrzeugen einen Zuwachs von 4,3 Prozent und erreichten damit das elfte Rekordjahr in Folge.

Unabhängigkeit, Naturnähe

Auch für die kommenden zwei Jahre sagen Meinungsforscher ein beachtliches Käuferpotenzial voraus. Demnach erwägen 1,3 Millionen Menschen den Kauf eines Wohnmobils und 700.000 überlegen, sich einen Wohnwagen zuzulegen. Auf Sicht werden die 1,8 Millionen deutschen Wohnmobilisten die zwei Millionen Wohnwagenbesitzer überholen. Laut Michael Sommer vom Meinungsforscher Allensbach erwarten die Camper vor allem Unabhängigkeit (88 Prozent) und Naturnähe (75 Prozent) von dieser Urlaubsform. An dritter Stelle ihrer Motive nannten die Teilnehmer mit 62 Prozent die mutmaßlich höhere Sicherheit vor Corona-Infektionen. Ein riesiges Geschäft: Das Deutsche Wirtschaftswissenschaftliche Institut für Fremdenverkehr schätzte den Umsatz mit Reisemobilisten und Campern auf 14 Milliarden Euro.

Die Fahrzeughersteller richten sich nun weiter auf eine hohe Nachfrage ein, die bei abnehmenden Problemen mit Material und Zulieferteilen für florierende Geschäfte sorgt. "Die Urlaubsform Caravaning liegt in ganz Europa im Trend. Die Nachfrage nach deutschen Reisemobilen und Caravans ist ungebrochen", sagt Daniel Onggowinarso, Geschäftsführer des Branchenverbandes CIVD.