Die Verkaufszahlen neuer Autos sind heuer weit hinter dem Vorkrisenniveau von 2019 zurückgeblieben. In den ersten drei Quartalen bremsten sich die Pkw-Neuzulassungen (189.881) gegenüber dem Vergleichszeitraum vor zwei Jahren (258.272) um mehr als ein Viertel (26,5 Prozent) ein, wie aktuelle Daten der Statistik Austria zeigen. Gegenüber der Vorjahresperiode - die Pandemie setzte Mitte März 2020 ein - stiegen die Verkäufe um 5,1 Prozent, gut ein Drittel hatte Alternativantrieb.

"Alternative Antriebe sind weiter auf dem Vormarsch", betonte Statistik-Austria-Generaldirektor Tobias Thomas am Montag. Allein im September seien heuer in Österreich 7896 Neuwagen zugelassen worden, die keine klassischen Verbrenner waren. "Damit lag der Anteil von Pkw mit alternativen Antrieben an allen neu zugelassenen Autos bei 44,2 Prozent", so der Statistik-Chef mit Blick auf den einen Monat. "Das ist höher als der Anteil neu zugelassener Benziner und mehr als doppelt so hoch wie der Anteil dieselbetriebener Pkw."

Insgesamt wurden heuer im September den Angaben zufolge 17.864 Personenkraftwagen (Pkw) neu zum Verkehr zugelassen - das war um knapp ein Fünftel (19,4 Prozent) weniger als im September des Vorjahres bzw. um 15,1 Prozent weniger als im September vor der Pandemie 2019. Rückgänge bei den Neuzulassungen wurden dabei vor allem bei Dieselautos (minus 60,7 Prozent; Anteil: 18,3 Prozent) und Benzinern (minus 23,8 Prozent; Anteil: 37,5 Prozent) beobachtet, während die Neuzulassungen von alternativ angetriebenen Pkw weiter zulegten.

Meistverkauft: VW und Skoda

Die meistverkauften Pkw-Marken im September waren VW mit einem Anteil von 13,4 Prozent, gefolgt von Skoda (Anteil: 7,6 Prozent) und Hyundai (Anteil: 7,4 Prozent). Wesentlich stärker als im Vorjahr nachgefragt waren Kia (plus 20,4 Prozent), BMW (plus 20,2 Prozent) und Opel (plus 10,3 Prozent). Rückläufig entwickelten sich Mercedes (minus 34,9 Prozent), Ford (minus 32,1 Prozent), Skoda (minus 31,3 Prozent), VW (minus 25,5 Prozent), Audi (minus 17,9 Prozent), Hyundai (minus 16,2 Prozent) und Renault (minus 10,5 Prozent).

14,4 Prozent weniger als 2019

In den ersten neun Monaten wurden heuer 298.643 Kraftfahrzeuge (Kfz) neu zugelassen, was gegenüber dem entsprechenden Zeitraum 2019 einem Rückgang von 14,4 Prozent und gegenüber dem Vergleichszeitraum im ersten Coronajahr 2020 einem Zuwachs von 13,3 Prozent entspricht.

Bei den Autos setzte sich der Trend weg vom Benziner und - noch weitaus deutlicher - weg vom Diesel fort. Gegenüber dem Vorjahr wurden um 8,2 Prozent weniger benzinbetriebene Pkw (75.088) und um fast ein Drittel (32,1 Prozent) weniger dieselbetriebene Pkw (46.405) neu zugelassen.

Plus 170 Prozent bei rein elektrisch betriebenen Pkw

Parallel dazu beschleunigten sich die Verkäufe von Autos mit alternativen Antrieben - freilich von einem relativ niedrigen Niveau aus. Bei Pkw mit rein elektrischem Antrieb (24.134) betrug das Plus 169,9 Prozent, bei jenen mit Diesel-Hybridantrieb (10.529) 120,8 Prozent und bei jenen mit Benzin-Hybridantrieb (33.637) 105,1 Prozent.

Der Anteil an alternativ angetriebenen Pkw erreichte damit in den ersten drei Quartalen 36 Prozent (2020: 16,9 Prozent; 2019: 7,3 Prozent; 2018: 4,5 Prozent). Damit lagen alternative Antriebe um 3,5 Prozentpunkte hinter Pkw mit Benzinantrieb, die von Jänner bis September 2021 einen Anteil von 39,5 Prozent erreichten (2020: 45,3 Prozent; 2019: 54,6 Prozent; 2018: 54,2 Prozent), aber deutlich vor dieselbetriebenen Pkw mit 24,4 Prozent (2020: 37,9 Prozent; 2019: 38,1 Prozent; 2018: 41,3 Prozent).

Österreichweit wurde rund ein Achtel (12,7 Prozent) aller Pkw-Neuzulassungen von Jänner bis September 2021 mit rein elektrischem Antrieb (BEV) ausgeliefert. Dieser Anteil hat sich in den vergangenen Jahren kontinuierlich erhöht (2020: 5 Prozent; 2019: 2,9 Prozent; 2018: 1,6 Prozent). Heuer entfielen bisher 16,2 Prozent aller BEV-Neuzulassungen auf Privatpersonen und 83,8 Prozent auf juristische Personen, Firmen und Gebietskörperschaften.

Plus bei Nutzfahrzeugen, Wohnmobilen

Spürbare Zuwächse gab es heuer auch bei den Neuzulassungen von Nutzfahrzeugen und Wohnmobilen. Bei Lkw der Klasse N1 (45.146) betrug das Plus von Jänner bis September gegenüber dem Vorjahr 64,3 Prozent, bei Sattelzugfahrzeugen (2.347) 42,7 Prozent), bei land- und forstwirtschaftlichen Zugmaschinen (6.614) 36,7 Prozent und Lkw der Klasse N3 (2.719) 13 Prozent). Leicht rückläufig (minus 3,3 Prozent) waren hingegen die Verkäufe neuer Lkw der Klasse N2 (261).

Seit Jahresbeginn 2021 wurden 3737 neue Wohnmobile verkauft - das entspricht einem Anstieg von 61,8 Prozent im Jahresabstand. Bei Zweirädern wurden um 10,3 Prozent mehr Motorräder (30.354), aber um 3,4 Prozent weniger Motorfahrräder (11.149) neu zugelassen.