Mitarbeiter der angeschlagenen Fluggesellschaft Alitalia haben am Montag vor dem Sitz der Nachfolge-Fluggesellschaft ITA, die am 15. Oktober als neue Airline starten soll, protestiert. Kritisiert wird der Plan ITA, vorerst lediglich 2800 Personen anzustellen. Die Alitalia hatte bisher 11.000 Personen beschäftigt. Gegen den Personalabbau bei der neuen Airline haben die Gewerkschaften für den 24. September einen Streik in der Luftfahrtbranche ausgerufen.

Verhandlungen über die Mitarbeiter der neuen Airline laufen zwischen ITA und den Gewerkschaften. Die Demonstranten defilierten vor dem ITA-Sitz im römischen Viertel EU. Der Protestzug war von den Sicherheitskräften genehmigt worden, berichteten die Gewerkschaften.

Die Gesamtzahl der Mitarbeiter der neuen Airline soll bis 2025 auf 5750 klettern, geht aus der Mitteilung hervor, die das Unternehmen den Gewerkschaften übermittelt hat. Eine spätere Aufstockung des Personalbestands werde von der Marktentwicklung abhängen. Die ITA hatte Ende August mit dem Verkauf der Flugtickets begonnen. Die Tickets können auf der Webseite der Fluggesellschaft www.itaspa.com für Flüge ab dem 15. Oktober erworben werden.

Übernahme von 52 Flugzeugen geplant

Im Rahmen der Verhandlungen über den Erwerb von Luftfahrt-Assets von Alitalia beabsichtigt ITA die Übernahme von 52 Flugzeugen, davon sieben Airbus 330, 44 Airbus 320 und eine Maschine des Typs Embraer. ITA will den neuen nationalen Tarifvertrag für den Luftverkehr auf sein Personal anwenden. Der Tarifvertrag soll spätestens am 20. September 2021 erneuert werden.

Alitalia hat bereits seit 2002 keine schwarzen Zahlen mehr geschrieben. 2017 stieg der italienische Staat ein. Alitalia ist seit Jahren auf staatliche Hilfen angewiesen, weil die Airline keine Gewinne mehr einfliegt. ITA soll deshalb in verschlankter Form Mitte Oktober an den Start gehen.