Ein Österreicher hat in Deutschland im Zuge des VW-Dieselskandals von Volkswagen eine Entschädigung erstritten. Es ging in dem Streit um illegale Abschaltvorrichtungen, mit denen VW am Prüfstand bessere Abgaswerte erzielte als im realen Fahrbetrieb. Der Verbraucherschutzverein (VSV) hatte für diesen wie für andere Österreicher Klagen gegen VW in Deutschland eingebracht. Das Urteil sei rechtskräftig, teilte der VSV am Mittwoch mit.

"Für den zehn Jahre alten Passat wurde ein Schadenersatz von 9.639,34 Euro erstritten, um rund 1500 Euro über dem Marktwert", schreibt VSV-Obmann Peter Kolba in einer Aussendung. Im Wesentlichen wurde der Kaufpreis abzüglich der Nutzung zugesprochen - der Burgenländer war mit seinem Passat über 170.000 Kilometer gefahren. Kolba erwartet, dass auch alle anderen Verfahren gewonnen werden, da die Sachverhalte weitgehend gleich seien und die Verhandlungen vor demselben Gericht in Braunschweig stattfinden.

Vergleiche biete VW prinzipiell nur deutschen Kunden, nicht aber Österreichern an, so Kolba unter Berufung auf den deutschen Vertrauensanwalt des VSV. Dabei gehe es in beiden Fällen um den VW-Motor EA 189, mit dem das Unternehmen gerichtlich bestätigt Kunden "arglistig getäuscht" und "sittenwidrig geschädigt" hat.

Klage weiter möglich

Trotz Ablaufs einer dreijährigen Verjährungsfrist könnte in Österreich noch eine Klage möglich sein, da gegen VW wegen Betruges ermittelt werde und in diesem Fall die Verjährungsfrist 30 Jahre betrage. Der VSV werde daher mit Unterstützung eines Prozessfinanzierers weiter Klagen einbringen.