Die Pläne des Green-Mobility-Konsortiums zur Weiterentwicklung des von Schließung bedrohten MAN-Werks in Steyr schreiten offenbar voran. So wurde der langjährige Böhler-Uddeholm-Chef und Ex-Nationalbankchef Claus Raidl zum Industriesprecher der Investorengruppe bestimmt, berichteten am Dienstag oö. Medien. Vergangenen Freitag gab es ein Treffen mit Oberösterreichs Landeshauptmann Thomas Stelzer und Wirtschaftslandesrat Markus Achleitner (beide ÖVP).

Bereits Anfang Mai hatte jene Investorengruppe rund um den Linzer Unternehmer Karl Egger (KeKelit) mitgeteilt, "dass das Konsortium mit MAN München eine NDA - Non-Disclosure Agreement, Vertraulichkeitserklärung - zur Aufnahme weiterer Gespräche abgeschlossen hat". Gemeinsam mit dem Consulter Deloitte Wien werde an der Endausarbeitung eines Konzepts gearbeitet.

Stelzer betonte gegenüber der APA am Dienstag, dass das Land grundsätzlich alles und jeden unterstütze, der bereit sei, in Steyr weiterzutun, der die Produktion und Arbeitsplätze übernimmt bzw. schafft. Vonseiten der Green-Mobility-Gruppe sei nichts Konkretes genannt worden, auch keine konkreten Investoren. "Sie werden mit MAN erst im Juni über konkrete Zahlen reden können und dann wieder zu uns kommen", so der Landeshauptmann. Mit dem Bund sei Wirtschaftslandesrat Markus Achleitner (ÖVP) ständig in Kontakt, er sei mit an Bord, wenn es zu einer Einigung komme.

Wolf im Austausch mit dem Betriebsrat

Aber auch der zweite Investor Siegfried Wolf - für den MAN-Konzern bisher einzig infrage kommender Käufer - ist weiter aktiv. Nachdem seine Übernahmeabsicht von zwei Drittel der Belegschaft abgelehnt worden war, hat er nun mit Nachverhandlung begonnen. Erste Gespräche mit dem Betriebsrat habe es gegeben, hieß es in den Zeitungen.

Arbeiterbetriebsrat Helmut Emler bestätigte das gegenüber der APA und betonte den Einsatz des Landes als Vermittler. Sowohl mit MAN als auch mit der Green-Mobility-Gruppe sei Vertraulichkeit vereinbart worden. Es habe kurze Vorstellungsrunden gegeben. Im Juni gehe es weiter mit der nächsten Verhandlungsrunde mit dem Konzern zum Sozialplan. Wenn sich da wieder alles im Kreis drehe, kündigte Emler an, eine Feststellungsklage über die Rechtmäßigkeit des Standortsicherungsvertrag bzw. des darin enthaltenen Kündigungsverzichts einbringen zu wollen.