Um Sandra Puff ohne Maske zu sehen, müssen wir aus dem Supermarkt hinausgehen. In der Filiale herrscht strikte Tragepflicht, für die Mitarbeiterinnen den ganzen Arbeitstag. „Die FFP2-Masken waren anfangs eine große Erschwernis“, sagt die Leiterin der Spar-Filiale in der Hans-Sachs-Gasse in Graz. Gewöhnt habe man sich auch daran. Als „Heldin“, wie Angestellte im Lebensmittelhandel nun oft bezeichnet werden, sieht sich die 38-jährige gebürtige Bad Gleichenbergerin aber nicht: „Wir machen unsere Arbeit. Die wahren Helden und Heldinnen arbeiten in den Spitälern.“

Wenngleich Corona den Alltag auch in dieser Spar-Filiale immer wieder auf den Kopf stellte. „Am 13. März 2020 (vor dem ersten Lockdown, Anm.) sind alle ausgeflippt, gleich danach kam der Einbruch.“ Die Kolleginnen waren gefordert. „Die Kinder waren zu Hause, die Schulen geschlossen, aber da wir ein systemrelevanter Beruf sind, können wir nicht einfach daheim bleiben.“ Besonders negative Erfahrungen mit Kunden (wie Raufereien um Klopapierrollen) hat Puff nicht erlebt. Kritisch merkt sie an, dass in letzter Zeit immer mehr Menschen die Filiale ohne Maske betreten. „Wir können niemanden zum Tragen der Maske zwingen.“ Die Angst vor einer Ansteckung ist da stets im Hinterkopf. Andererseits erlebe sie viel Wertschätzung. In den Lockdowns sei man für ältere, alleinstehende Menschen oft einziger Ansprechpartner gewesen. „Die wollten gar nicht, dass man ihnen den Einkauf abnimmt.“