Der Kärntner Sebastian Maurer-Stroh lebt mit seiner Familie seit 2007 in Singapur. Dort leitet der Bioinformatiker das "Bioinformatics Institute" mit rund 140 Forschern. Und auf Einladung der Jungen Industrie Kärnten hat Maurer-Stroh unter dem Titel "erfolgreiche Kärntner Manager erzählen" virtuell über die Plattform Teams über seine Arbeit bei A*Star, der staatlichen Agentur für Wissenschaft, Technologie und Forschung berichtet, die Top-Forscher aus der ganzen Welt anzieht. Und die aktuell natürlich auch in Sachen Covid 19 am Forschen ist, und zwar unter der Führung des Kärntner Bioinformatikers.

Vor Corona waren es unter anderem Mutationen von Influenza-Viren, die erforscht wurden, jetzt ist Covid 19 ganz oben auf der Agenda. Die Arbeit des Teams von Maurer-Stroh ist aber in beiden Fällen identisch: "Wir ordnen die Dinge quasi in eine richtige Schublade, indem wir Programme schreiben. Der Computer macht dann die Berechnung", erklärt der Wissenschaftler. Auch bei Covid wird das Genom entschlüsselt. Einer der Gründe, warum das Institut von Maurer-Stroh in der Pandemie zusammen mit GISAID, einer weltweiten Wissenschaftsinitiative, die freien Zugang zu Genomdaten von Influenza- und SARS-CoV-2-Viren fördert, eine wichtige Rolle spielt.

Woher kommt das Virus, wie sieht es aus?

Die Frage sei, wo das Virus herkomme und wie es mit den Varianten aussehe. "Wenn man vermeiden will, dass sich Varianten festsetzen, muss man die Cluster-Forschung stärker vorantreiben", sagt Maurer-Stroh. Mit der Entwicklung des Impfstoffes könne in der Regel dann begonnen werden, wenn man die Sequenz des Virus kenne. Hat man das "Kennzeichen" eines Virus, könne man es gegen dieses verwenden.

Maurer-Stroh und sein Team helfen, neue Varianten des Virus zu finden und kartographieren diese, sodass die einzelnen Länder sich darauf vorbereiten können, erklärt der Experte in der gut besuchten Teams-Konferenz der Jungen Industrie. Ob das Schlimmste jetzt überstanden ist, will eine Teilnehmerin wissen? "Ich wünschte, dass man das vorhersagen könnte", sagt Maurer-Stroh. Dass man so schnell Impfstoffe entwickeln konnte, sei aber ein extrem großer Fortschritt.