„Den Rest meines Lebens möchte ich damit zubringen, darüber nachzudenken, was Licht ist.“

Nun, man muss nicht einmal die Begeisterung Albert Einsteins für Licht teilen, um die Geschichte des Grazer Unternehmens XAL hoch spannend zu finden. Der Spezialist für High-End-Leuchten und Lichtsysteme stattet heute weltweit Privathäuser, renommierte Hotels, Restaurants oder Shops aus – zu den Kunden gehören Hofer und Gigasport ebenso wie Hilfiger, Amazon oder Microsoft.

Vielseitig ist bei XAL auch die Ausbildungslandschaft, wie die Geschichten von Christoph Oberländer und Dominik Matekalo zeigen. „Ich wollte einfach was Praktisches machen“, erzählt Oberländer, der gerade eine Lehre zum Elektrotechniker absolviert und bereits im „After Sales“-Team des Konzerns fix verankert ist. Die Lehre mit Matura strebt Oberländer „jedenfalls an“, in der Firma selbst sieht er für sich „zahlreiche Aufstiegsmöglichkeiten“.

Auf „Ausstiegsmöglichkeiten“ im Sinne von Auslandserfahrung setzt wiederum Dominik Matekalo. In „Deutschland und Belgien“ sammelte der Lehrling (Elektrotechnik mit Spezialisierung auf Gebäudeleittechnik) bereits wichtige Erfahrung, als Haustechniker sorgt er für die Reparatur von Fräsmaschinen, bringt Verkabelungen wieder in Ordnung oder baut Elektromotoren aus und ein.

13 Lehrberufe, vom bautechnischen Zeichner über Prozesstechniker bis hin zum Informationstechnologen, bietet XAL heute an, „15 neue Lehrlinge“ will das Unternehmen mit 30 internationalen Standorten alleine heuer neu aufnehmen, wie Sabrina Ritz erzählt. Die 24-Jährige begann selbst vor zehn Jahren als Lehrling im Unternehmen, heute hat sie die Ausbildung des Nachwuchses über. Dort sind auch Energieeffizienz und nachhaltige Produktion wichtige Themen. XAL produziert dort, wo die Hauptmärkte sind, und „verkürzt so Lieferzeiten und Transportwege“, erklärt Ritz. Zudem werde die Grazer Zentrale mittels Erdwärme beheizt, bei der Gebäudebeleuchtung kommen ganzheitlich LEDs zum Einsatz.

„Wir verstehen uns als Green Company“, sagt auch Bernhard Posch. Um schnell zu ergänzen: „Wir sind gewissermaßen Partner der Klimagesetzgebung.“ Posch ist für die Lehrlingsausbildung bei AVL List verantwortlich, also dem weltweit größten, unabhängigen Unternehmen für Entwicklung, Simulation und Testung von Antriebssystemen. Egal ob bei Pkw, Nutzfahrzeugen, stationären Motoren oder Großmotoren – Wissen des 1948 gegründeten Grazer Unternehmens findet sich längst quer über den Globus verstreut. Neun Lehrberufe – von Betriebslogistikern über Konstrukteure bis hin zu Metalltechnikern – bietet der Betrieb an, aktuell lernen 120 Hoffnungsträger im Unternehmen, 49 davon im kaufmännischen und 71 im gewerblich-technischen Bereich.

Breites Zusatzangebot für Lehrlinge

David Jaritz ist mitten im 2. Lehrjahr seiner Ausbildung zum Bürokaufmann. „Informatik“ hätte ihn „schon in der Hauptschule sehr interessiert“, erzählt er, bei der AVL beschäftigt er sich heute federführend mit Organisatorischem wie den Reisebuchungen von Mitarbeitern. Parallel zur Lehre tüftelt Jaritz übrigens an der Matura. Ob das sehr stressig ist? „Es geht sich eigentlich gut aus“, schmunzelt der 17-Jährige.

Die Matura hat Dominik Weingerl bereits im Gepäck, zurzeit arbeitet der Kfz-Techniker (4. Lehrjahr) bereits in der wichtigen und häufig mit Geheimhaltung verbundenen Getriebekalibrierung. Was ihm an der Ausbildung besonders gefalle? „Unter anderem die Möglichkeit, in Auslandspraktika neue Kulturen kennenzulernen“, erzählt er. Neben den Praktika bietet die AVL den Lehrlingen übrigens Zusatzausbildungen wie Englischunterricht oder Kommunikationsschulungen an. Auch ein Gesundheitsprogramm wurde für die Lehrlinge aufgesetzt.