Wo gerade noch eine alte Vorstadtvilla stand, thront ein Block mit einem Dutzend Wohnungen, auf Äckern wachsen Türme. Beim jüngsten Starkregen wurden Straßen zu Bächen. In der Minuszinsen-Ära suchen Investoren auch in Graz ihr Heil im Betongold. Eine Stadt, die seit 2001 bis heute von 230.000 auf 300.000 Einwohner explodiert ist, bietet dafür einen fruchtbaren Boden. Doch längst hat Graz die Verbauung, Verdichtung, Versiegelung, den Leerstand und trotzdem hohe Wohnkosten satt. Am 26. September steht die Gemeinderatswahl an. Das ist der Stoff, aus dem ein Wahlkampfschlager gemacht ist – eine der größten Baustellen der Stadtpolitik.