Im Rahmen unseres Podcasts Graz – Laut gedacht haben wir eine Spezialserie unter dem Namen "Politik persönlich" gestartet. Der Name ist Programm: in sechs sehr persönlichen Gesprächen lernen Sie die Spitzenkandidaten als Privatpersonen kennen. Auf ungewöhnliche Fragen kommen ungewöhnliche Antworten, die viele unerwartete Einblicke in die Personen hinter den Politikern zutage bringen. Hier finden sie alle Gespräche im Überblick.

Philipp Pointner (NEOS) "würde gern die Triangel in Graz spielen"

Den Auftakt macht der neueste Kandidat in der Runde, NEOS-Spitzenkandidat Philipp Pointner. Das Wort „Auftakt“ passt perfekt, handelt es sich bei ihm ja um einen Kapellmeister. Das sei übrigens „ein Beruf, der politischer ist als man denkt“. Denn: „Es ist ja nicht so, dass man sich vors Orchester stellt und den großen Zampano spielt, da ist im Hintergrund viel mehr an Arbeit zu leisten, auch an psychologischer Arbeit.“ Das sei beim in Fleisch und Blut übergegangen. Er hat uns auch verraten, wer in Graz die erste Geige spielen sollte und wer die Triangel – „ein feines Instrument, das Akzente setzt. Die spiele ich gerne.“

In die Politik hat es ihn aus einem Grund verschlagen: „Ich mag nicht mehr nur sudern, etwas Konstruktives machen anstatt umeinandermotschgern.“ Außerdem erzählt er, dass er meist Wechselwähler war und wohl gar kein Kreuzerl machen würde, wenn er die eigene Partei nicht wählen dürfte. Und: Im Podcast erfahren Sie, dass Pointner Milchpreis-Experte ist und welchen „Gentleman-Sport“ er betreibt.

Der gelernte Zahntechniker will weiterhin Bürgermeister werden

Es sind 25 Minuten, in denen man einen anderen Michael Ehmann erlebt: Dabei verrät der Chef der Grazer SPÖ, warum er quasi bei seinen Großeltern in Graz-Eggenberg aufgewachsen ist, welches seiner Hobbys mit dem Fußballverein FC Liverpool zu tun hat und warum man als Zahntechniker in der Politik auch „auf der guten Seite der Macht“ stehen könne.

Wo Judith Schwentner "gerne noch besser" wäre

„Meine Tochter hat sehr viel von uns eingefordert, was Nachhaltigkeit angeht“, sagt Judith Schwentner im Podcast: Sie und ihr Mann würden ohne Auto leben, sie sei seit 20 Jahren Vegetarierin und neben der Mülltrennung würde sie ganz stark versuchen, Müll zu vermeiden. „Das gelingt noch nicht so gut, da wäre ich gern noch besser – ganz wenig fällt mir auf jeden Fall schwer.“

Die Spitzenkandidatin der Grazer Grünen hat wenige Wochen vor der Gemeinderatswahl in Graz in unserem Podcast-Studio Platz genommen und darüber gesprochen, wie sich die Kommunalpolitik von der Bundespolitik unterscheidet, was sie von ihren 68er-Eltern mitgenommen hat und für wen sie als Teenager geschwärmt hat – und sie lüftet das Geheimnis um ihre Narbe am Fuß, das nicht einmal ihre Eltern kennen und das mit einer unerfreulichen Episode aus ihrer Jugend zu tun hat. 

Elke Kahr über Kapital, Kommunismus und ihre Kindheit

„Ich habe sehr früh gesehen, was oben und unten bedeutet“, erklärt Elke Kahr, warum sie überzeugte Marxistin ist und bleibt. Für den vierten Teil unserer Podcastserie hat sich die Spitzenkandidatin der KPÖ mit Michael Saria unterhalten und ihm dabei erzählt, warum sie ausgerechnet bei einer Bank gearbeitet hat, dass sie eine glückliche Kindheit bei ihren Adoptiveltern hatte und, dass sie Marx’ „Kapital“ zunächst einmal weggelegt hat.

Die Hörerinnen und Hörer des Podcasts erfahren aber auch, dass Kahr seit 2005 immer dasselbe Handy hat – ein altes Nokia, das „seither xmal heruntergefallen ist.“

Mario Eustacchio: "Durch Haider bin auch ich mitgerissen worden"

Er war als Kind ein Exot und musste erst einmal Steirisch lernen: Das ist nur eines der persönlichen Geheimnisse, die Mario Eustacchio (FPÖ) im Gespräch mit Michael Saria verraten hat. Außerdem spricht der Grazer Vizebürgermeister über seine Sturm-und-Drang-Zeit, als er die Schule hingeschmissen und „herumgerauft“ hat.

Er erzählt, wie er durch Jörg Haider „mitgerissen worden“ und zum politischen Menschen geworden ist, dass in seiner Zeit als Tennislehrer „der eine oder andere Schläger dann zu Bruch“ gekommen ist – und dass er gerne irgendwann einmal ein kleines Lokal hätte.

Siegfried Nagl: "Keine Sorge, ich habe auch genug Zeit gehabt, zu blödeln"

„Dass ich diesen Weg gehen werde, hätte ich nie vermutet – ich habe nicht wie der Herr Gusenbauer schon in der Sandkiste davon geträumt, Politiker zu werden“, sagt Siegfried Nagl (ÖVP). Er sei ganz
anders aufgestellt gewesen – „für die Wirtschaft, fürs Unternehmertum“. Wie er sich selbst in seinen bald 19 Jahren als Grazer Bürgermeister verändert hat, was er bereut und wie er damals seinen Eltern beigebracht hat, dass er mit erst 17 Jahren Vater wird, hat er Nina Müller im Podcast-Gespräch vor der Graz-Wahl verraten.