Es war ein tieftrauriges Ereignis: Am 24. November war ein Polizist aus der Obersteiermark verstorben. Heimo Holzer war stellvertretender Inspektionskommandant der Polizeiinspektion Seckau. Zuletzt verrichtete er Dienst im Polizeianhaltezentrum in Graz.

Er starb eines natürlichen Todes, wie auch bei einer Obduktion festgestellt wurde. Er war coronapositiv, hatte allerdings einen milden Verlauf und befand sich in Quarantäne.

In den sozialen Medien wurde nach dessen Tod allerdings zahlreiche Falschmeldungen und Gerüchte verbreitet. So wurde auch eine 27 Sekunden lange Sprachnachricht produziert und über diverse Messengerdienste verbreitet. Demnach sei der Tod des Mannes drei Stunden nach dessen dritter Corona-Impfung eingetreten. Eine Falschmeldung: Laut Landespolizeidirektion hatte der Polizist die Booster-Impfung gar nicht erhalten.

Frühpensionist ausgeforscht

Nun forschten Polizisten der Inspektion Knittelfeld jenen Mann aus, der die Falschmeldung in Umlauf gebracht hatte. Es handelt sich um einen 53-Jährigen aus dem Bezirk Murtal. Er hatte nicht nur rund um den Tod des Polizisten Gerüchte verbreitet. Er gab nämlich neben dieser Tat auch eine zweite ähnliche Tat zu.

Der Mann verbreitete nämlich mit einer weiteren Sprachnachricht auch die Lüge, sein Hausarzt und privater Freund habe 146 Corona-Impfungen verabreicht. Dabei habe es 16 Impfschäden gegeben, acht Personen seien verstorben. Zwei Personen hätten danach ein Spenderherz benötigt, einige Frauen hätten Kinder verloren, weitere Kinder seien schwer behindert zur Welt gekommen. Der Arzt habe inzwischen seine Praxis geschlossen.

Der Frühpensionist gab bei der Polizei an, er habe nicht gewusst, was diese Nachrichten auslösen könnten. Er habe Falschmeldungen im Internet mit seiner persönlichen Einstellung untermauert. Seine Sprachnachrichten gab er dann weiter. Er habe aber niemanden schaden wollen.

Der 53-Jährige wird angezeigt.

Polizei geht gegen Falschmeldungen vor

"Wir treten derartigen Falschnachrichten im Rahmen der rechtlichen Möglichkeiten entschieden entgegen", wird bei der Landespolizeidirektion Steiermark betont.

Empört war übrigens auch die Tochter des Verstorbenen. In einem Posting schrieb sie: "Dass ich über soziale Medien Lügen über den Tod meines Vaters lesen muss, ist eine bodenlose Frechheit." Jeder, der diese falschen Informationen verbreite, müsse mit rechtlichen Schritten rechnen. "Der Tod meines Vaters hatte nichts mit der dritten Impfung zu tun und es ist unfassbar, dass die Menschen diesen Vorfall zu Coronazwecken missbrauchen."