"Wir können uns nicht an einen ähnlich ungewöhnlichen Vorfall erinnern", schüttelt Doris Poelt, Sprecherin des Grazer Flughafens, auch am Dienstag noch den Kopf.  Am Samstag hatte sich ja ein Passagier am Flug von Zypern nach Zürich im WC des Flugzeugs eingesperrt - daraufhin legte der Pilot am Grazer Flughafen eine ungeplante Zwischenlandung ein.

Wie es dann weiterging, schildert Chefinspektor Alfred Koch, Leiter der Polizeiinspektion am Grazer Flughafen, der Kleinen Zeitung: "Als wir den Airbus betreten haben, hat der Passagier die Toilette bereits wieder verlassen. Er saß wieder auf seinem Sitzplatz." Der Mann, ein russischer Staatsbürger mit Wohnsitz in der Schweiz, habe sich überaus freundlich und kooperativ gezeigt. "Es wurde dann zur Sicherheit eine Untersuchung des Flugzeuges im Hinblick auf Sprengstoff durchgeführt, diese verlief aber negativ", so Koch. Nach der Feststellung der Identität des Passagiers, einer Leibesvisitation und einer Überprüfung seines Gepäcks habe man ihn zum Grazer Hauptbahnhof gebracht. Von dort aus nahm der Mann den Zug nach Zürich.

Auf die große Frage, warum er sich so lange in der Flugzeugtoilette eingesperrt hatte, erhielt man indes keine Antwort. Koch: "Er hat in gebrochenem Deutsch beteuert, dass er nicht darüber reden möchte." Gerüchte, wonach ihm ein Magen-Darm-Vorfall zu schaffen machte, konnten nicht bestätigt werden. Strafrechtlich und verwaltungstechnisch ist der Fall somit erledigt - und auch die Fluglinie "Edelweiss", deren Airbus betroffen war, wird die Kostenfür die Zwischenlandung nicht zurückfordern, "da der Entscheid für die Zwischenlandung aus Sicherheitsüberlegungen durch uns getroffen wurde", wie man auf Anfrage der Kleinen Zeitung betont.