Herr Robatsch, beginnen wir mit dem Klischee: Der Radfahrer, der Anarchist im Straßenverkehr, der sich an keine Verkehrsregeln hält. Woher kommt dieses Bild?
KLAUS ROBATSCH: Naja, es gibt tatsächlich eine kleine Gruppe von Radfahrern, die sich kaum an Regeln hält. Aber das ist bei allen Verkehrsteilnehmern so. Grundsätzlich liegt die Art, wie sich Radfahrer verhalten, an der Verkehrsplanung – und die ist aus Radfahrersicht oft mangelhaft. Wenn Sie nach Vorarlberg schauen, die einen Radverkehrsanteil von 17 Prozent haben, dort sind die Radfahrer allgemein entspannt unterwegs. Da gibt es einfach das Angebot an guter Rad-Infrastruktur.