Einen Mangel an Spenderblut verzeichnete man während des Lockdowns nicht. "Wir hatten viele Spender  - auch aus einem Mangel an Alternativen, die Leute hatten viel Zeit", erklärt Christian Steinscherer, Leiter des Blutspendedienstes beim Roten Kreuz Steiermark. Doch die aktuellen Öffnungsschritte machen dem Blutspendedienst zu schaffen, dort verzeichnet man einen Rückgang von 15 Prozent.

"Die Zahlen der Operationen steigen wieder an und es gibt auch wieder vermehrt Freizeitunfälle. Wir rechnen mit einem höheren Blutbedarf", erklärt Steinscherer. 4200 Blutkonserven werden monatlich gebraucht - dazu täglich 180 Spenden notwendig. Um diese Zahl zu erreichen finden täglich an drei Orten in der Steiermark Spendetermine statt, so Steinscherer. Aktuell natürlich unter strengen Hygiene- und Abstandsregeln sowie FFP2-Maskenpflicht. Die beliebte Wurstsemmel nach dem Spenden gibt es weiterhin - jetzt allerdings in Form eines Jausensackerls.

Spenden nach Corona-Impfung?

Ab 18 Jahren darf Blut gespendet werden. Wer an Corona erkrankt ist, darf vier Wochen nach der Genesung wieder spenden. Nach einer Corona-Impfung gibt es eine 48-stündige Karenzfrist, die eingehalten werden muss. Unabhängig davon, welcher Impfstoff verimpft wurde.

In Wien, Oberösterreich und Tirol bietet das Rote Kreuz beim Blutspenden Antikörpertests an. "Das hat in Tirol zu einem Zustrom ohne Ende geführt und wäre uns auch sehr geholfen", so Steinscherer. Weil in der Steiermark aber für die Aufbringung und die Untersuchung zwei unterschiedliche Organisationen zuständig sind, kann das noch nicht angeboten werden. "Wir sind dazu derzeit in intensivem Austausch", erklärt Steinscherer.

Würde aber jeder der möglichen Spender ein Mal pro Jahr Blut spenden, wäre der Bedarf in der Steiermark abgedeckt. Aktuell spenden 26.360 Menschen, das sind rund 3 Prozent der potenziellen steirischen Spender.