Viel Jahre waren die Nordischen Kombinierer das "Schwarze Schaf" im Olympia-Programm, waren sie doch die einzige Wintersportart, in der es keine Damenbewerbe. Erst, als das Internationale Olympische Komitee den Kombinierern mit einem Olympia-Ausschluss drohte, kam vor vier Jahren endlich Bewegung in den Stillstand. Und nach anfänglich eingerichteten Austria- und Kontinental-Cups durfte die noch junge Sportart in dieser Saison endlich ihre Weltcup-Premiere feiern.

Obwohl diese aufgrund der Corona-Pandemie sogar komplett auszufallen drohte. Sowohl in Lillehammer als auch in Otepää mussten die geplanten Weltcups abgesagt, Mitte Dezember konnte aber die Ramsau mit einem Kraftakt einen Bewerb auf die Beine stellen und so feierten Lisa Hirner und Kolleginnen doch noch ihr Weltcup-Debüt. Knapp zwei Monate später folgt nun heute (10 & 15.30 Uhr, ORF 1 live) der nächste große Schritt, wenn die Kombiniererinnen erstmals um weltmeisterliche Medaillen kämpfen.

Auch Springerinnen feiern in Oberstdorf eine Premiere

Es herrscht also endlich eine "Schanzengleichheit", von der bis dato weder auf der Schanze noch auf der Loipe nichts zu sehen war. Obwohl die Skispringerinnen immerhin schon vor zwölf Jahren ins WM-Programm aufgenommen worden sind. Und auch Marita Kramer, Daniela Iraschko-Stolz & Co. feiern in Oberstdorf eine Premiere, gibt es doch erstmals auch auf der Großschanze einen Kampf um Medaillen.

Trotzdem hüpfen auch die Spezialspringerinnen ihren männlichen Kollegen ins Sachen Gleichberechtigung noch hinterher. Denn auf eine eigene Vierschanzentournee warten die Springerinnen noch, ebenso auf das Skifliegen. Aus Sicht der Kombiniererinnen sind das nur noch Kleinigkeiten. Sie dagegen warten noch auf einen ganz großen Schritt. Denn bei Olympia 2022 sind sie noch nicht im Programm. Die große Hoffnung ruht auf 2026 in Mailand und Cortina d'Ampezzo. Ob es mit der Aufnahme ins Olympia-Programm klappt, soll sich im Sommer 2022 entscheiden.