Matthias Mayer ist in der Abfahrtssaison weiterhin stark unterwegs. Nach dem Sieg im ersten Saisonrennen in Lake Louise musste sich der Kärntner am Samstag in Beaver Creek nur dem überragenden Norweger Aleksander Aamodt Kilde um 0,66 Sek. geschlagen geben. Dritter wurde Kugelverteidiger Beat Feuz aus der Schweiz (+1,01). Der ÖSV muss damit weiter auf den ersten Abfahrtserfolg auf der "Birds of Prey" seit Michael Walchhofer 2007 warten, Sonntag bietet sich die nächste Chance.

Der mit Nummer fünf gefahrene Mayer jubelte im Ziel, denn es sei die erste Abfahrt in Beaver Creek gewesen, in der er es von oben bis unten durchgezogen habe, erklärte er im ORF-TV. Er hatte sich richtig überwunden, vom Material ein paar Sachen umgestellt und sei sehr zufrieden mit dem zweiten Platz.

"Schweizer auf Abstand"

Bestes Ergebnis war zuvor in dieser Disziplin auf dieser Strecke ein neunter Platz 2014 für ihn gewesen. An den Sieg glaubte der Doppel-Olympiasieger am Samstag freilich lange nicht, und der mit 19 ins Rennen gegangene Kilde gab ihm mit seiner Fahrt recht. "Ich glaube, ich habe Passagen sogar zu eng genommen, das war sicherlich nicht die ideale Linie, da ist noch was drinnen. Aber es fühlt sich gut an, dass wir die Schweizer wieder bissl auf Abstand halten", sagte Mayer kurz nach seiner Fahrt mit Blick auf Feuz.

Im dritten von vier Rennen in Beaver Creek war es nach den Rängen zwei und vier in den beiden Super-G das dritte Topergebnis für Mayer. Im Gesamtweltcup ist Mayer Zweiter hinter dem Schweizer Marco Odermatt. Kilde, der am Vortag den Super-G gewonnen und damit seinen Comebacksieg nach dem Kreuzbandriss gefeiert hatte, holte sich im untersten Abschnitt den großen Vorsprung heraus. Für den 29-jährigen war es der achte Weltcupsieg.

Zwei weitere Österreich in Top zehn

Unter die ersten zehn kamen (Stand nach 40 Läufern) von den Österreichern auch Daniel Hemetsberger als Achter (+1,35) und Weltmeister Vincent Kriechmayr als Neunter (+1,36), der damit freilich nicht zufrieden war. "Kilde und Mothl (Anm.: Mayer) waren außer Reichweite. Morgen habe ich noch eine Chance, dann mache ich das besser", sagte Kriechmayr. Hemetsberger war nach seiner überhaupt ersten Abfahrt in Beaver Creek "übermäßig froh", dass es so gut gegangen sei. Daniel Danklmaier reihte sich als Elfter ein (+1,50).

Eine Passage der Abfahrt erhielt übrigens einen neuen Namen. Das steile Stück unterhalb "Screech Owl" wird nach Riesentorlauf-Legende Ted Ligety "Ligetys Legacy" (Ligetys Vermächtnis) benannt.