Am 12. September dieses Jahres änderte sich das noch kurze Leben der Emma Raducanu schlagartig. Mit ihrem sensationellen Triumph bei den US Open, wo sie als erste Qualifikantin der Grand-Slam-Historie ohne Satzverlust triumphierte, löste die erst 18-Jährige einen ungeahnten Hype rund um ihre Person aus. Nicht nur, dass die Britin in den folgenden Tagen von einem Interview zum nächsten gereicht wurde. So war der neue Stern am Sport-Himmel auch gern gesehener Gast bei allen möglichen Veranstaltung. Raducanu strahlte bei der New Yorker Met-Gala sowie der James-Bond-Weltpremiere in London und griff auch im Blitzgewitter der Fotografen zugunsten der britischen Tennisjugend an der Seite von Herzogin Kate zu ihrem Arbeitsgerät.

In diesen Tagen rückte der Tennissport bei Raducanu, die nach der Trennung von ihrem langjährigen Coach Andrew Richardson noch auf der Suche nach einem neuen Trainer ist und mit Max Eisenbud (Ex-Betreuer von Maria Scharapowa und Li Na) einen neuen Manager gefunden hat, freilich etwas in den Hintergrund. Daher kam auch die Auftaktniederlage der Weltranglisten-22. in Indian Wells wenig überraschend. Und er war aus rot-weiß-roter Sicht sogar „erfreulich“ ...

Denn damit liegt die Chance, dass Raducanu wie angekündigt tatsächlich beim „Upper Austria Ladies“ in Linz (6. bis 12. November) aufschlagen wird, quasi bei einhundert Prozent. Nur ein Start bei den WTA Finals in Guadalajara, wo sich ab 10. November die besten acht Spielerinnen der Saison messen, könnte das Tennis-Highlight auf oberösterreichischem Boden noch verhindern. Aber: Raducanu liegt nach dem frühen Aus in der kalifornischen Wüste in der Race-Wertung nur auf Position 15 und sagte nun auch ihren Start für Moskau ab. Damit könnte der Teenager, der vor Linz noch in Cluj spielen will, nur noch dann ins Teilnehmerfeld von Mexiko rutschen, wenn gleich mehrere Spielerinnen ihren Start absagen würden. Nicht dabei ist Ashleigh Barty, auch Naomi Osaka dürfte auf ein Antreten verzichten. „Fix ist es erst, wenn sie bei der Tür der Tips-Arena hereinkommt. Aber es müsste schon etwas ganz Außergewöhnliches passieren, das ihren Start in Linz noch verhindern könnte“, freut sich Turnierdirektorin Sandra Reichel.

Eine Frage der Bestimmungen

Für Österreichs einziges Damen-Event wäre Raducanus Auftritt natürlich ein Riesengewinn. Wie viele Fans den neuen Superstar live bestaunen können, ist noch offen. „Wir müssen abwarten, welche neuen Covid-Bestimmungen die Regierung herausgeben wird. Derzeit planen wir mit 1500 Zuschauern – damit würde jede zweite Sitzreihe frei bleiben.“