Mit einem bärenstarken 6:1, 6:3-Zweitrunden-Erfolg über den US-Qualifikanten Marcos Giron meldete sich Dominic Thiem beim Masters-Turnier in Madrid nach fast 50-tägiger Absenz wieder auf der Tour zurück. Trotzdem, auch wenn der Österreicher eine 3:0-Siegbilanz aufzuweisen hat, wird das heutige Achtelfinal-Duell mit dem Australier Alex de Minaur alles andere als ein Spaziergang. "Mir fehlt noch die Matchpraxis, meine Erwartungen hier in Madrid sind nach wie vor sehr niedrig", betonte Thiem in der Pressekonferenz in der "Caja Magica".

Obwohl der Lichtenwörther laut diversen Fachmagazinen mit dem Auftritt gegen Giron seine Anwartschaft auf den French-Open-Titel (in Paris geht es am 30. Mai los) erneuert hätte, sollte man die Leistung gegen die Nummer 91 der Welt nicht überbewerten. Dessen ist sich auch der Weltranglistenvierte, der bis Roland Garros noch so viele Motivationsschübe wie möglich sammeln will, bewusst.

Fünf Gegner für Thiem in London

Apropos Motivation - die könnte der 27-Jährige heute auch abseits der Partie gegen de Minaur erhalten. So winkt Thiem ab 19 Uhr in London bei den Laureus World Sports Awards dank seines letztjährigen US-Open-Triumphs in der Kategorie "Durchbruch des Jahres 2020" eine Auszeichnung. Setzt sich der Niederösterreicher gegen Spaniens Fußball-Talent Ansu Fati, Super-Bowl-Sieger Patrick Mahomes (USA), den spanischen MotoGP-Weltmeister Joan Mir, den slowenischen Tour-de-France-Sieger Tadej Pogacar und die Polin Iga Swiatek, Siegerin der Tennis-French-Open, durch, wäre er der erst fünfte Österreicher, dem diese Ehrung zuteilwerden würde.

2016 erhielt Niki Lauda als letzter Österreicher den Laureus für sein Lebenswerk
2016 erhielt Niki Lauda als letzter Österreicher den Laureus für sein Lebenswerk © APA/AFP/TOBIAS SCHWARZ

Die bisherigen vier rot-weiß-roten-Gewinner: 2003 Arnold Schwarzenegger in der Kategorie "Sport for Good", 2004 Ski-Superstar Hermann Maier für das Comeback des Jahres, 2013 Felix Baumgartner (Actionsportler) und 2016 der dreifache Formel-1-Weltmeister Niki Lauda für sein Lebenswerk.

Hamilton und Billes als Vorjahressieger

Vergeben wird der Sport-Oscar seit dem Jahr 2000. Dabei gibt es fünf Haupt-Kategorien, die von den internationalen Medien und der Akademie gewählt werden: Laureus World Sportsman of the Year (2020 war das Formel-1-Serienweltmeister Lewis Hamilton), Laureus World Sportswoman of the Year (im Vorjahr siegte US-Turnerin Simone Billes zum zweiten Mal in Folge und zum dritten Mal insgesamt), Laureus World Team of the Year, Laureus World Breakthrough of the Year und Laureus World Comeback of the Year. 

Laureus ist übrigens das lateinische Wort für Lorbeer - das weltweite Symbol für den Sieg im Sport. Die Laureus-Statuen werden exklusiv von Cartier hergestellt und der Charakter des Sports durch eine Darstellung der fünf Kontinente hervorgehoben, die auf dem Sockel eingraviert sind. Die Statuen sind 30 Zentimeter hoch und wiegen 2,5 Kilogramm. Jede der Figuren enthält 670 Gramm gediegenes Silber und hat einen 650 Gramm schweren vergoldeten Sockel.

Mit diesen Maßen hätte die Auszeichnung auch super auf Thiems Nachtkästchen Platz ...