Einst galt Rory McIlroy als europäische Antwort auf den amerikanischen Golf-Superstar Tiger Woods. Der Legende nach schlug der Nordire seinen ersten Golfball mit nur zwei Jahren. Sein Papa Gerry McIlroy stand damals im Golfklub von Holywood hinter der Bar und will beobachtet haben, wie der Ball 30 Meter weit geflogen ist. Ein europäisches Golf-Wunderkind war geboren. Und als der Junior mit 25 Jahren das prestigeträchtige Major-Turnier British Open gewonnen hatte, streifte nicht nur der Profi einen schönen Batzen Geld ein. Sein Papa wettete zehn Jahre zuvor auf einen Sieg Rorys, bevor der Lockenkopf mit seinem federndem Gang das 25. Lebensjahr vollendet hatte. Aus 400 Pfund wurden 200.000 (Quote: 500:1).

Geld muss der mittlerweile 32-Jährige, der früher mit Tennis-Star Caroline Wozniacki liiert gewesen ist, längst keines mehr zählen. Sein aufsehenerregender erster Ausstattungs-Vertrag mit Nike soll McIlroy eine Viertelmilliarde US-Dollar auf das Konto gespült haben. Ergänzend dazu ein bisher erzielten Karriere-Preisgeld von rund 56 Millionen US-Dollar.

Doch die sportlichen Ausrufezeichen auf der PGA-Tour gerieten beim ehemaligen Weltranglisten-Ersten (95 Wochen) in den letzten Jahren etwas ins Stocken. Zuletzt verpasste er sogar den Cut beim „The Players“ sowie dem „Masters“ (seiner nach wie vor offenen Major-Turnier-Rechnung). Zudem kämpfte McIlroy immer wieder am Turnier-Schlusstag mit fehlender Konstanz.

Auch beim Quail Hollow Turnier in Charlotte drohte ihm dieses Schicksal. Am Ende setzte er sich um Haaresbreite mit einem Schlag Vorsprung durch und durfte zum insgesamt dritten Mal die Trophäe stemmen (nach 2010 und 2015). „Ich liebe diesen Platz, seit ich das erste Mal hier spielen durfte“, sagte er mit Tränen in den Augen. Einerseits hatte McIlroy damit eine 18-monatige Durststrecke beendet. Vor allem aber weil nach dem letzten Putt Ehefrau Erica sowie Töchterchen Poppy warteten.