Das Qualifying für den Formel-1-Grand-Prix von Portugal in Portimao ist am Samstag zur Angelegenheit von Mercedes geworden. Die Pole Position beim dritten WM-Lauf dieser Saison am Sonntag (16.00 Uhr/live Servus TV und Sky) erhielt Valtteri Bottas, der Finne vereitelte damit den Anlauf seines Teamkollegen Lewis Hamilton zur 100. Pole. Der WM-Spitzenreiter verpasste den ersten Startplatz gerade einmal um sieben Tausendstelsekunden. Als Dritter ärgerte sich Max Verstappen.

Dem Niederländer war zuvor nämlich die vermeintlich schnellste Runde, die die Pole Position bedeutet hätte, gestrichen worden, weil er über die Streckenlimits hinausgefahren war. Über eine Zehntel wäre der Red-Bull-Pilot schneller als Bottas gewesen, hätte die Jury die Zeit stehen gelassen. Ob Verstappen wirklich einen Vorteil aus seinem fahrerischen Ausreißer gezogen hat, ist nicht klar.

Nicht nur Red-Bull-Konsulent Helmut Marko bestritt dies. "Kurve 4, er hat von hinten einen Windstoß bekommen, dadurch hat es ihn hinausgetragen. Er hat dadurch Zeit verloren, nicht gewonnen", meinte der Steirer bei Servus TV. "Es ist tragisch. Mit Pole Position auf Platz drei stehen, ist nicht das, was wir uns erwartet haben." Verstappen verwies auf ein generell nicht allzu gutes Fahrgefühl, nachdem der erste Ärger verraucht war: "Es war sehr schwierig, im Qualifying zu fahren. Ich habe mit dem Grip gekämpft. Es nicht ideal."

Als Vierter geht am Sonntag der Mexikaner Sergio Perez im zweiten Red-Bull-Boliden ins Rennen. Dahinter lauern CarlosSainz (Ferrari), Esteban Ocon (Alpine), Lando Norris (McLaren), Charles Leclerc (Ferrari) und Pierre Gasly (AlphaTauri). Schließlich rundet Sebastian Vettel die Top Ten die Startaufstellung ab. Der Deutsche hatte es nach zuletzt 15 vergeblichen Versuchen erstmals wieder in den finalen Durchgang der Qualifikation geschafft und steuerte seinen Aston Martin am Ende auf Rang zehn.

Bottas freute sich über seine 17. Pole Position, nachdem er vor zwei Wochen in Imola nach einem wilden Crash mit Williams-Fahrer George Russell noch vielfach gescholten worden war. "Es ist ein gutes Gefühl, auf der Pole zu stehen! Es ist gefühlt schon eine Weile her", sagte der Finne. "Das Qualifying war zuletzt eine Schwäche von mir, aber wir haben an dem Wochenende hart gearbeitet."

Auch Mercedes-Teamchef Toto Wolff zeigte sich zufrieden. "All die Jahre, wo Valtteri schon bei uns ist, sehen wir diese Performances", lobte der Wiener seinen Schützling. Wenn Bottas genügend Selbstvertrauen habe, "dann hat er den Speed". In der WM-Wertung führt nach zwei Rennen Titelverteidiger Hamilton einen Punkt vor Verstappen. Der Brite zollte ebenfalls Beifall: "Großartiger Job von Valtteri". Von ihm selbst war es "nicht die perfekte Runde, aber ich habe alles gegeben".