5Die Corona-Pandemie hat auch die Formel 1 zu einem Sparkurs gezwungen. Die Kostenobergrenze in Höhe von 145 Millionen Euro wird erstmals schlagend, auch wenn die Folgen daraus erst Mitte bis Ende des Jahres spürbar werden. Die großen Teams waren zum Teil gezwungen, den Personalstand zu reduzieren. Red Bull hat aber beispielsweise aus der Not eine Tugend gemacht und Mitarbeiter von Red Bull Technology zur neuen Motorabteilung Powertrains verschoben.

Die größten Einsparungen erreichte man aber durch einen rigorosen Entwicklungsstopp. Die Autos des Vorjahres werden auch heuer verwendet, nur eingebremst durch aerodynamische Beschränkungen. So wurde der Unterboden deutlich beschnitten, die Form etwas verändert, was vor allem Abtrieb kostet und so die Kurvengeschwindigkeiten verringert. Aber dadurch sollten die Auto mit einem hohen Anstellwinkel, also unterschiedlicher Bodenfreiheit zwischen Vorder- und Hinterachse, einen Vorteil haben, meinen die Experten. Und da sind vor allem die Red Bull und Alpha Tauri schon extrem angestellt. Weil das eine Spezialität von Chefdesigner Adrian Newey ist, der die Red-Bull-Boliden der letzten Jahre schon immer diese im Renneinsatz eigenwillige Bauweise angedeihen ließ.

Durch eine Gewichtszunahme bringen die heurigen Autos 749 Kilogramm auf die Waage. Ebenso reduziert wurden Zeiten für Windkanaltests. Auch Simulatorstunden wurden gekürzt. Weitere Kostenreduzierung wird durch die Erhöhung von Standardteilen erreicht.

Bereits heuer fließt der Umweltgedanke ins Reglement ein. 2021 muss der Treibstoff bereits 20 Prozent erneuerbarer Stoffe beinhalten. Und auch dem Thema Sicherheit widmeten sich die Regelhüter mit hoher Aufmerksamkeit. Die Seitenaufprallstruktur wurde verbessert, der Energieabbau bei Frontalunfällen verstärkt.

Der Ablauf des Rennsonntags wurde auch verändert. So kehrte man wieder zu einer vollen Stunde als Startzeit zurück, also nicht mehr in der Regel um 15.10 Uhr sondern um 15.00 Uhr. Und gekürzt wurden auch die freien Trainings am Freitag (eine Stunden statt bisher 90 Minuten). Was aber auch in Bahrain immer zu Ärgernissen führt. Denn die Freitagtrainings finden zu Mittag unter der Wüstensonne statt. Qualifying am Samstag (16 Uhr MEZ/18 Uhr Ortszeit) und Rennen am Sonntag (17 Uhr MEZ/18 Uhr Ortszeit) aber in den Abendstunden. Wenn die Streckentemperatur deutlich gefallen ist.

Red Bull legt Tempo vor

Schon im ersten freien Training am Freitag feuerte Max Verstappen den ersten Warnschuss in Richtung des Branchenprimus Mercedes ab. Das Vorhaben, die Sterne aus Stuttgart vom Himmel zu holen, unterstrich auch Red-Bull-Teamchef in einem Interview. „Der Rennsport verläuft im zyklisch. Die Teams durchlaufen oft dominanten Phasen, die irgendwann einmal zu Ende gehen“, wird Horner in der britischen Boulevard-Zeitung „Sun“ zitiert.

Zu Mittag fuhr Verstappen 1:31,394, im zweiten Lauf gleich um eine Sekunde (1:30,847) schneller. Dem Holländer am nächsten kam Lando Norris, nur neun Hundertstel fehlten dem Briten auf Verstappen. Damit spielt wohl auch McLaren heuer im Konzert der Großen mit. Lewis Hamilton steigerte sich noch auf 1:31,082. Und auch Alpha Tauri zeigte sich als eines der stärksten Mittelfeldteams. Mit Pierre Gasly zum Mittag als Siebentschnellsten, mit dem Japaner Yuki Tsunoda am Nachmittag .