Nach exakt 509 Tagen ist die Merkur-Arena in Graz-Liebenau wieder uneingeschränkt für Zuschauer geöffnet. Die Fangruppen haben eine Stimmungs-„Explosion“ angekündigt. Wobei uneingeschränkter Zugang nur für die Anzahl der Besucher (16.364 Plätze) gilt. Denn alle, die das Auftaktspiel der Saison 2021/22 zwischen Sturm und Salzburg live miterleben wollen, müssen geimpft, getestet oder genesen sein.

Die 3G-Regel ist für einen Einlass ins Stadion unumgänglich. Mit dem QR-Code (am Smartphone oder ausgedruckt auf Papier) sowie einen Ausweis ist man am schnellsten im Stadion. QR-Code und Ticket scannen und drinnen ist man im Stadion. Wer keinen QR-Code hat (z. B. Impfpass, ausgedruckter Genesungsbescheid, etc.), muss vor dem Einlass zu einem 3G-Checkpoint (ab 17.30 Uhr offen) und erhält dort ein Armband, das zum Einlass berechtigt.

Stadion-Atmosphäre beeinflusst

Premieren werden heute gleich mehrere gefeiert. Bei Sturm erleben Christian Ilzer und ein Teil seines Betreuerteams erstmals hautnah, wie es sich anfühlt, wenn die schwarz-weiße Nordkurve Stimmung macht. Das Gleiche gilt für alle Neuerwerbungen der vergangenen und der heurigen Saison. Sie alle haben die Atmosphäre bisher noch nicht im Stadion in Liebenau erleben können. Geschäftsführer Andreas Schicker freut sich auf die Fans, weist aber auch darauf hin, wie sehr sich Spieler von dieser Atmosphäre beeinflussen lassen können. „Jeder Einzelne muss für sich die Balance finden, damit er nicht überpowert. Gegen Roter Stern Belgrad hat man schon im Ansatz gesehen, was die Fans bewirken können. So gesehen war der Test nicht nur aus sportlicher Sicht wichtig“, sagt Schicker.

Salzburg wird von vielen schon wieder als Meister gehandelt – es wäre für den Krösus der neunte Titel in Folge. Aber auch bei den Festspielstädtern ist einiges neu in dieser Saison. Der 33-jährige Neo-Trainer Matthias Jaissle spricht aufgrund der Abgänge von Patson Daka, Andre Ramalho, Enock Mwepu, Cican Stankovic, Masaya Okugawa etc. von einem „recht großen Umbruch“. Die Mannschaft müsse sich erst finden und die benötige Zeit. Eines ist für Jaissle aber klar: „Wir wollen auf keinen Fall, dass uns Sturm wie letztes Jahr zweimal besiegt.“

Sturm-Sieg zum Auftalt 2016

Die Statistik aus der Saison 20/21 weist zwei Siege der Grazer über Salzburg aus, aber auch drei Niederlagen (zwei in der Liga, eine im Cup-Halbfinale). Wenn man die Zahlen aus den vergangenen Jahren heranzieht, wird das heutige Spiel richtig spannend. Salzburg hat die jüngsten Auftakt-Begegnungen stets gewonnen. Die letzte Niederlage zum Saisonstart datiert aus dem Jahr 2016. Gegen wen? Gegen Sturm! Die Grazer feierten einen 3:1-Heimsieg vor 8593 Zuschauern. Stefan Hierländer und Philipp Huspek waren damals dabei. Schiedsrichter war damals der Wiener Harald Lechner. Der 38-Jährige ist heute nicht in Graz, feiert aber sein Debüt als VAR (Video Assistant Referee). Das Spiel in der Merkur-Arena leitet heute der Tiroler Walter Altmann.

Der VAR kommt heute in Österreich zum ersten Mal in einem Pflichtspiel zum Einsatz. Die Anschaffungskosten von einer Million Euro übernahm der ÖFB, die jährlichen Kosten von 1,5 Millionen Euro teilen sich die zwölf Erstligaklubs und werden vom Fernsehgeld einbehalten. Apropos: Der Vertrag zwischen dem Pay-TV-Sender Sky und der Bundesliga wurde bis zur Saison 2025/26 verlängert. Angeblich spült dies jährlich insgesamt 40 Millionen Euro in die Klubkassen.