Der SK Sturm trauert um seinen langjährigen Obmann und Vizepräsidenten Herwig Brandstetter. Das vermeldete der Klub am Freitagabend auf seiner Homepage. Brandstetter war zwischen 1957 und 1971 bei Sturm in Führungsgremien tätig, nun verstarb das Ehrenmitglied mit 92 Jahren.

In diesen 14 Jahren war Brandstetter für viele Meilensteine in der Sturm-Geschichte verantwortlich, so lotste er beispielsweise 1969 Hauptsponsor Durisol zu Sturm und war schon früh verantwortlich für die Rettung der heute legendären Gruabn.

Auf der Sturm-Homepage wurden die Errungenschaften Brandstetters folgendermaßen zusammengetragen: Da wäre das Engagement des legendären Sprechers Günther Schrey 1957, erster Rasen für die Gruabn 1958, würdige 50-Jahr-Feier mit Festschrift im Sommer 1959, Fernwärmeanschluss 1962, „stiller Ausgleich“ zur finanziellen Sanierung 1963, Messevertrag für den Trainingsplatz 1964, Engagement des langjährigen Platzmeisters Sebastian Reingruber 1964, Gründung der Sturm-Klubzeitungen Sportprogramm (1962) und Sturm-Echo (1968), Wiederaufstieg in die Staatsliga 1964 und 1966, erster Sponsorvertrag mit der Baustofffirma Durisol im Mai 1969 und vieles mehr. Den Hauptsponsor Durisol fand Brandstetter im Alleingang. Das alles wurde nach Überwindung der sportlichen Durststrecke in den Jahren 1968 bis 1970 mit dem Aufstieg auf Rang fünf und drei der obersten Spielklasse und dem Einzug in den Mitropacup und in den UEFA-Pokal, wo dann der legendäre 1:0-Sieg über Arsenal London gelang, gekrönt. Die steirische Handelskammer mit Dr. Hermann Kurzbauer, Dr. Herwig Brandstetter, Dr. Fritz Lichtenegger, Dr. Sigismund Reiter, Manfred Ebner und Dr. Dietmar Pauger war bis 1971 die „Führungszentrale“ des SK Sturm.

Brandstetters Einsatz für den Erhalt unseres Sturmplatzes ist legendär. Neben der Rasenfläche, der Fernwärme, dem Ausbau des Trainingsplatzes war es das von ihm gegründete Komitee „Rettet die Gruabn“ schon in den 1970er- und 1980er-Jahren. Er sammelte tausende Unterschriften zum Erhalt der Anlage, die damals durch den drohenden Ausbau des Jakominigürtels bedroht war. Als das Straßenprojekt starb, war der Weg frei zu Revitalisierung der Gruabn und zur „Heimkehr“ vom Herbst 1982 bis zur Eröffnung der neuen Liebenau-Arena 1997. 1995 verlangte Brandstetter bei der Generalversammlung im Tennisparadies, dass eine Aufgabe des Sturmplatzes nur mit Zustimmung der Mitglieder möglich sein darf. Dies wurde damals einstimmig beschlossen, leider hielt sich die Klubführung 2005 nicht an den Beschluss.