Nach der 0:1-Niederlage in der Europa League in Monaco wartet heute wieder der Bundesliga-Alltag auf den SK Sturm, wenn die WSG Tirol in Graz gastiert. Seit dem Aufstieg der Mannschaft von Trainer Thomas Silberberger im Sommer 2019 gewannen die Steirer fünf der sechs Bundesliga-Duelle bei einem Remis. In dieser Saison wartet das Tabellenschlusslicht noch auf einen Sieg, die Hausherren sind hingegen seit sechs Ligapartien ungeschlagen.
Sturm-Trainer Christian Ilzer dürfte heute einigen Akteuren eine Verschnaufpause gönnen. Aus dem eigenen Nachwuchs darf sich aber niemand Hoffnung machen, reinzurutschen. Seit Sturm im Vorjahr den berühmten Dreijahresplan ausgerufen hat, hat kein neuer Nachwuchsspieler den Durchbruch geschafft – Vincent Trummer und Niklas Geyrhofer wurden schon zuvor von Nestor El Maestro „befördert“.

Obwohl etwa Sandro Schendl (18), Moritz Wels (16) oder Christoph Lang (19) durchaus gelobt werden, brachte es nur Lang in dieser Saison auf eine Bundesligaminute. „Wir haben in unserem Kader Spieler dabei, denen ich es absolut zutraue, Bundesligaspieler zu werden. Aber es benötigt eben Entwicklungszeit. Sie müssen alle 100 Prozent den Weg durchziehen und sich durchsetzen“, sagt Ilzer, der auch erklärt, warum es ein langer Weg sein könnte, bis der nächste Nachwuchsspieler den Durchbruch schafft. „Wir haben die Struktur geschaffen und unsere Ideen, wie wir oben spielen wollen, von den Amateuren bis zu den Akademien weitergegeben. Deshalb kann es schon drei, vier Jahre dauern, bis wir da fündig werden. Das ist im Fußball eine Zeit, die man nicht immer bekommt.“

Das Übertreffen der eigenen Ziele mit der schon heuer erreichten Europa-League-Teilnahme führt letztlich dazu, dass der eigene Nachwuchs wohl noch längere Zeit auf regelmäßige Einsatzminuten warten muss. „Unser Anspruch muss es sein, aufgrund der gesetzten Maßnahmen im Nachwuchs wieder die besten Spieler schon in jungen Jahren zu Sturm zu bringen. Das ist die Basis. Und danach muss man es schaffen, dass diese Spieler nicht beim ersten Lockruf – beispielsweise aus dem Ausland – sofort vom Verein weggehen, sondern die Perspektive sehen, dass sie den Durchbruch auch bei Sturm schaffen können“, sagt Ilzer, der betont, dass es nur mit dieser Nachhaltigkeit einen entsprechenden Output geben wird.

Die (starke) Transferpolitik von Geschäftsführer Andreas Schicker („Unser Scouting ist nicht auf die besten Steirer ausgelegt, sondern die für uns besten Spieler“) liest sich zumindest auf dem Papier interessant. Seine 13 Neuzugänge seit 2020 kommen allesamt nicht aus der Steiermark. Der steirische Weg beschränkt sich damit vorerst auf die Führungsspitze und das Trainerteam.