Sich auf der internationalen Bühne messen zu wollen, lautet ein Ziel, das sich der SK Sturm Jahr für Jahr setzt. Nach teils blamablen Auftritten in den vergangenen Jahren feiern die Grazer in diesem Herbst nach zehn Jahren Pause ein Comeback in der Gruppenphase der Europa League, die mit der Auswärtspartie am Donnerstag in Monaco eingeläutet wird.

Was diese sechs zusätzlichen Partien mit sich bringen: Einerseits immense finanzielle Einnahmen – neben den millionenschweren UEFA-Einnahmen sind bereits mehr als 9000 internationale Abos für die Heimspiele gegen PSV Eindhoven, Real Sociedad und Monaco abgesetzt. Andererseits steigt auch die Belastung für die Spieler. Beginnend mit der Bundesliga-Heimpartie am Sonntag (17 Uhr) gegen Austria Klagenfurt warten in den kommenden drei Monaten vor der Winterpause bis zu 20 Pflichtspiele auf die Schwarz-Weißen (Grafik im Down). Für die zahlreichen Teamspieler könnte es noch einmal vier Extra-Begegnungen obendrauf geben.

Um gerüstet zu sein, hat sich das Trainerteam bereits einen Plan zurechtgelegt. „Für uns ist das genauso eine neue Situation. Wir planen nur von Woche zu Woche, müssen flexibel sein und Dinge laufend neu bewerten“, sagt Sturms Fitness- und Konditionstrainer Marco Angeler, der auch Einblicke in die Überlegungen gibt. „Wichtig ist es, mit den GPS-Daten, den Eindrücken des Trainerteams und der Rückmeldung der Spieler ein stimmiges Bild zu erstellen. Denn es ist unser Anspruch, jeden Spieler individuell bestmöglich zu steuern.“

Sturms Fitnesstrainer Marco Angeler
Sturms Fitnesstrainer Marco Angeler © GEPA

Die zahlreichen englischen Wochen, in denen alle drei bis vier Tage Pflichtspiele anstehen, haben klarerweise auch Einfluss auf die Trainingssteuerung. „Wichtig wird es sein, nach Spielen rasch die Erholung mit guter Ernährung, aktiver und passiver Regeneration sowie einem schnellstmöglichen Training nach dem Spiel einzuleiten, damit sich die Regenerationszeit erhöht“, sagt der 32-Jährige und erklärt damit, warum Sturm etwa nach dem Spiel in Monaco am Donnerstag gleich am Morgen danach in Nizza trainieren wird.

Wie das Leistungslevel gesteigert werden soll

Gelingen soll die perfekte Regeneration, ohne die Intensität zu reduzieren. „Unser Ansatz ist es, deutlich über der Matchintensität zu trainieren, aber dafür kürzer. Wir wollen die Spieler physisch, fußballerisch und kognitiv überladen, damit es im Spiel leichter fällt“, verrät Angeler, der dank dieser Methode auch daran glaubt, dass die Sturm-Spieler im Herbstverlauf nicht nur das Leistungslevel halten können. „Im Idealfall geht die Kurve sogar über den Ausgangswert. Voraussetzung dafür ist aber, dass die Spieler verletzungsfrei bleiben.“