Der Sinn von Statistiken im Fußball ist so eine Sache, wobei ein angenehmer Nebeneffekt ist es alle mal, sofern die Daten eine positive Tendenz vorweisen. Demnach verlor Austria Klagenfurt als Aufsteiger in dieser Saison erst vier Spiele. Lediglich der heutige Gegner, Meister Salzburg, kassierte weniger Niederlagen (keine) als die Kärntner. Des Weiteren blieben die Violetten in den ersten sieben Heimspielen ungeschlagen (zwei Siege, fünf Remis). Dieses Datenmaterial kann sich ohne Vorbehalt sehen lassen. Nichtsdestotrotz wartet auf die Klagenfurter mit dem besten Team der Liga eine Mammutaufgabe - auch wenn der Motor des Saisondominators in der Liga zuletzt etwas ins Stottern kam. In der Champions League ließen sie in Lille den nächsten „Matchball“ liegen und müssen nun sogar um den Aufstieg bangen. In der Offensive herrscht im Augenblick eine leichte Flaute.

Die Austria fiebert diesem Duell seit Tagen entgegen. Um auf etwaige Szenarien vorbereitet zu sein, wurde die bittere Niederlage gegen die Franzosen auch unter den Spielern im Detail analysiert, wie Mittelfeldakteur Florian Rieder verriet: „Wir sehen uns solche Matches gerne an, da wir uns danach drüber austauschen können, was für uns wertvoll sein kann. Da gibt es viele Kleinigkeiten, die man mitnehmen kann, wie sie beispielsweise Räume hergeben oder in welchen Phasen sie gefährlich sind“, erklärt der 25-Jährige, der keinen Hehl daraus macht, dass der Austria die „mit Abstand schwierigste Aufgabe des Jahres“ bevorsteht.

"Patzer werden garantiert eiskalt bestraft"

Dem Allrounder ist trotz der vermeintlich klaren Ausgangslage bewusst, wenn die Mannschaft all das umsetzt, was Chefcoach Peter Pacult tagtäglich einfordert, ist nichts unmöglich. „Die Kunst liegt letztlich sowieso darin, genau das umzusetzen. Kampfgeist und Wille muss von der ersten Minute da sein, genauso der Glaube, dass wir etwas mitnehmen können. Die Admira-Partie mit dem 1:1 ist ein gutes Beispiel“. In erster Linie wird es darauf ankommen, so wenig Fehler wie möglich zu machen, „denn Patzer werden garantiert eiskalt bestraft“. Rieder hat sich mit den Stärken des Gegners eingehend beschäftigt und verdeutlicht, wie man den Tabellenführenden der Bundesliga in die Bredouille bringen kann.

"Sie agieren unglaublich offensiv und wir sind im Konterspiel stark. Wenn wir geschickt verteidigen und es uns gelingt unser Umschaltspiel durchzuziehen, können wir sie erwischen. Ein Schlüsselpunkt wird sein, dass wir spielerisch Lösungen finden, daran haben wir intensiv gearbeitet." Die DNA sowie Tugenden des Serienmeisters sind unbestritten, wie der Austria-Kicker präzisiert: „Ihr Leistungsvermögen, ihre Geschlossenheit, das fußballerische Potenzial, Pressing sowie ihre hohe Intensität zeichnet die Bullen aus. Zudem strahlen sie eine immense Torgefährlichkeit aus und verfügen über ein ausgeprägtes Spielverständnis.

Eine nicht unwesentliche Tatsache könnte für Rieder beim Geisterspiel im Wörthersee Stadion eine essenzielle Rolle spielen.