Die Wiener Austria, das war einmal was. Die erste Adresse im heimischen Fußball (gut, neben Rapid) und vor allem in den 70ern und 80ern Garant für gepflegten Fußball, gespickt mit heimischen Fußballgrößen und zur damaligen Zeit garniert mit großartigen Legionären.

Doch mit der Jahrtausendwende wurden die Titel weniger, 2013 gab es den letzten nationalen Titel (unter Peter Stöger), seit 2009 wartet der Rekord-Cupsieger auf den 28. Pokal-Triumph.

Die „Veilchen“ scheinen verblüht. Bezeichnend, dass die Mannschaft ohne Hauptsponsor spielt, zum zweiten Mal in Serie reichte es nicht für die Meisterrunde – und die angeblich rettende Partnerschaft mit der georgischen Insignia-Gruppe läuft auch eher schleppend an. Fix ist derzeit nur, dass Manager Markus Kraetschmer bleibt.

Der war übrigens vor dem Hartberg-Spiel davon überzeugt, kommende Woche noch mit Peter Stöger zu verhandeln. Was diesen dazu veranlasste, seine Entscheidung, die „intern bekannt war“, öffentlich zu machen.

Stöger wird die Austria verlassen, sein Abgang wird, sagt er, „nicht das Ende sein, die Austria gibt es 110 Jahre, die längste Zeit ohne mich“. Und doch mag der Abgang Sinnbild für den Niedergang sein. Ein Verblühen, das dem österreichischen Fußball nicht gut zu Gesicht steht.