Wenige Tage nach Bekanntwerden eines möglichen Wettskandals in der Fußball-Regionalliga Ost hieß es am Freitag auf APA-Nachfrage seitens der Staatsanwaltschaft Graz, dass derzeit gegen neun bekannte und gegen mehrere weitere, aber noch nicht namentlich bekannte Verdächtige ermittelt werde. Unter den neun Verdächtigen seien sieben Spieler oder auch ehemalige Spieler. Die vier in Untersuchungshaft sitzenden Männer werden Anfang Dezember von Wien-Josefstadt nach Graz überstellt.

Das Bundeskriminalamt wurde von der Staatsanwaltschaft Graz mit ergänzenden Einvernahmen beauftragt. Diese seien nun im Laufen, sagte Sprecher Christian Kroschl. Ob die vier Verdächtigen weiterhin in U-Haft bleiben, wird sich voraussichtlich am 6. Dezember bei einer Haftprüfungsverhandlung entscheiden. Weitere Festnahmen seien vorerst nicht ausgeschlossen, da noch weitere, umfangreiche Ermittlungen zu führen sind.

Unterdessen wurde am Freitagabend von einem Geständnis eines suspendierten Tormanns des SC Neusiedl am See berichtet. Dessen Anwalt Paul Kessler sagte der Zeitung "Der Standard": "Er hat einen großen Blödsinn gemacht und zeigt sich voll kooperativ."

Die Erhebungen gegen mehrere Verdächtige waren schon seit Sommer gelaufen, in der vergangenen Woche hatte es Hausdurchsuchungen und Festnahmen gegeben. Bei den Verdächtigen handelt es sich bisher ausschließlich um Männer, es werde aber auch noch gegen unbekannte Täter ermittelt. Die Verdächtigen sollen den Ausgang von Spielen manipuliert haben, beispielsweise "durch mäßige Leistungen oder spielverzerrende Aktionen". Auf die Spiele war gewettet worden.