"Ich gehe, weil ich das Gefühl habe, dass der Verein mir nicht mehr das nötige Vertrauen entgegenbringt und die Unterstützung gewährt, um mittel- oder langfristig etwas aufzubauen", zitierte die Sportzeitung "AS" am Montag aus einem offenen Brief des Franzosen Zinedine Zidane, der den neuen Club von ÖFB-Kicker David Alaba verlassen hatte.

"Ich hätte mir gewünscht, dass mein Verhältnis zum Club und zum Präsidenten in den letzten Monaten etwas anders gewesen wäre als das anderer Trainer. Ich verlange keine Privilegien, natürlich nicht, aber ein bisschen mehr Erinnerung", schrieb Zidane "AS" zufolge. "Deshalb tat es sehr weh, als ich nach einer Niederlage in der Presse las, dass sie mich rausschmeißen würden, wenn ich das nächste Spiel nicht gewinnen würde. Es hat mich und das gesamte Team verletzt", klagte Zidane. Den Journalisten warf er vor, wenig nach Fußball und meist nur nach den polemischen Themen gefragt zu haben.

"Man hat vergessen, was ich alles täglich aufgebaut habe", schrieb der 48-Jährige. Vergangenen Donnerstag hatte Real mitgeteilt, dass Zidane Real Madrid nach drei Jahren zum zweiten Mal verlassen werde - nach einer Saison ohne Titelgewinn. Davor hatte der 1972 in Marseille geborene Weltstar als aktiver Fußballer mit Real gleich dreimal in Serie (2016, 2017, 2018) zum Champions-League-Triumph geführt.

Seine mögliche Zukunft ließ Zidane offen. Nur soviel: "Ich gehe, aber ich springe nicht aus dem Boot und habe es auch nicht satt, Trainer zu sein." In Medien war spekuliert worden, er könne Trainer von Juventus Turin werden oder französischer Nationaltrainer - oder vielleicht eine Auszeit nehmen.