"Der ursprünglichen Grundidee des VAR-Projekts wird man fast überall auf der Welt nicht gerecht", sagte der einstige Schiedsrichter-Boss des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) und der Deutsche Fußball Liga (DFL) im Interview der dpa.

Das oberste Ziel bestehe ja darin, spielentscheidende, klare und offensichtliche Fehler des Schiedsrichters zu korrigieren - so etwas wie Maradonas "Hand Gottes" bei der WM 1986. "Stattdessen ist man immer mehr dazu übergegangen, Situationen akribisch an den Bildschirmen zu sezieren und beschäftigt sich mit Entscheidungen, die nicht klar falsch sind", sagte Hellmut Krug.

"Der VAR soll ausschließlich intervenieren, wenn er absolut sicher ist, dass dem Schiedsrichter ein klarer Fehler unterlaufen ist", erklärte Krug. "Wenn ein Schiedsrichter sich die Szene 90 Sekunden lang am Monitor ansehen muss - wie kann dann noch von einem klaren Fehler die Rede sein?"