Beim Hamburger SV regiert die Angst, die Rückkehr in die deutsche Fußball-Bundesliga erneut zu verpassen. Am Montag trennte sich der HSV nach fünf Spielen ohne Sieg von Trainer Daniel Thioune. Nachwuchsdirektor Horst Hrubesch (70) übernimmt für die restlichen drei Saisonspiele den Posten. Das frühere Hamburger "Kopfballungeheuer" soll versuchen, doch noch das Saisonziel Nummer eins zu retten.

Thioune war erst zu Saisonbeginn vom VfL Osnabrück gekommen. Die Hamburger lagen lange Zeit scheinbar beruhigend auf Kurs, nach den enttäuschenden Abschneiden in den vergangenen beiden Jahren die Mission Wiederaufstieg zu vollenden. In der Rückrunde gab es jedoch nur drei Siege. So viele hat auch der Vorletzte Würzburger Kickers angeschrieben.

Fünf Punkte ist der Zweite Greuther Fürth auf dem direkten Aufstiegsplatz entfernt. Der HSV ist zwar Dritter, von hinten gibt es aber Druck von Holstein Kiel. Der Cup-Halbfinalist hat drei Spiele weniger bestritten, aber nur zwei Zähler Rückstand auf die Hamburger. Auch Fortuna Düsseldorf ist als Fünfter noch am Traditionsclub dran.

Hrubesch soll der Mannschaft wieder Sicherheit geben. "Bei nur drei oder maximal fünf verbleibenden Spielen machen andere Lösungen nicht viel Sinn. Ich brauche keine Kennenlernphase", wurde der ehemalige deutsche Teamstürmer auf der HSV-Homepage zitiert. "Zuletzt hat die Mannschaft leider oft unter Wert gespielt. Sie verfügt über eine andere Qualität, die wir jetzt in den verbleibenden Spielen auf den Platz bringen müssen." Hrubesch stellte außerdem klar, dass er den Posten nur bis Saisonende übernehmen wird.

Für den HSV ist das Formtief in der zweiten Saisonhälfte ein Deja-vu. 2018/2019 war man zur Saisonhälfte Erster, 2019/2020 Zweiter - ehe es doch nicht zu einem Top-Drei-Platz reichte.