Cristiano Ronaldo hat Manchester United den Aufstieg ins Achtelfinale der Fußball-Champions League beschert. Der Portugiese traf beim 2:0 (0:0) der wankenden "Red Devils" am Dienstagabend in Villarreal zur Führung. Für den 36-Jährigen war sein Tor in der 78. Minute der 140. in der Königsklasse, das sechste in der laufenden Gruppenphase. Jadon Sancho (90.) besorgte den Endstand.

Im Achtelfinale steht auch Titelverteidiger Chelsea. 4:0 (1:0) siegte der formstarke Premier-League-Leader an der Stamford Bridge gegen Juventus Turin und verdrängte die ebenfalls schon in der K.o.-Runde stehenden Italiener damit von der Tabellenspitze. Im Schneetreiben von Kiew schrieb ein ersatzgeschwächter FC Bayern seinen fünften Erfolg in der Gruppe an. 2:1 (2:0) siegten die weiter makellosen Münchner. Robert Lewandowski per Fallrückzieher (14.) und Kingsley Coman (42.) trafen für den deutschen Meister, Marcel Sabitzer fehlte bei den Bayern verletzt.

Im zweiten Spiel der Gruppe musste sich der FC Barcelona mit Yusuf Demir gegen Benfica Lissabon mit einem 0:0 begnügen (Hier kommen Sie zu Demirs Schuss auf das Lattenkreuz). Die Katalanen bleiben Zweiter, müssen zum Abschluss aber in München bestehen. In der Salzburg-Gruppe holte der FC Sevilla mit einem 2:0 gegen Wolfsburg den lange anvisierten ersten Sieg. Pavao Pervan hütete das Tor der Deutschen, nachdem Kapitän Koen Casteels am Vortag positiv auf das Coronavirus getestet worden war. Joan Jordan bezwang den Österreicher nach einem guten Start der Hausherren aber schon in der 13. Minute per Kopf. Die Entscheidung fiel erst spät durch Rafa Mir in der siebenten Minute der Nachspielzeit.

Villarreal war gegen Manchester lange die engagiertere Elf. Bei den Gästen setzte Interimscoach Michael Carrick u.a. Spielgestalter Bruno Fernandes auf die Bank. Ronaldo blieb vorerst unauffällig - im Gegensatz zu seinem Keeper David de Gea. Der Spanier im Gehäuse der Engländer verwehrte Villarreal bei guten Möglichkeiten die Führung. United war in erster Linie bedacht, das Remis zu halten und auf einen Patzer des Gegners zu warten. Der kam auch. Torhüter Geronimo Rulli spielte schlecht heraus, Mitspieler Etienne Capoue verlor in Bedrängnis den Ball und Ronaldo lupfte diesen ins Tor. Villarreal kämpft damit in der letzten Runde gegen Atalanta Bergamo um das zweite Achtelfinal-Ticket der Gruppe. Die Italiener und die Young Boys trennten sich in Bern nach einer turbulenten Partie mit 3:3.

Für Chelsea legte Trevoh Chalobah (25.) nach einem Eckball vor, in der zweiten Halbzeit besorgte ein Doppelschlag von Reece James (56.) und Callum Hudson-Odoi (58.) die Entscheidung. Jürgen Werner besiegelte in der Nachspielzeit die herbe Pleite für Juve. Die "Alte Dame" hatte in der ersten Halbzeit eine große Chance auf den Ausgleich. Alvaro Morata überwand Edouard Mendy, Thiago Silva rettete in extremis aber noch vor der Linie für seinen geschlagenen Keeper. Malmö und Zenit St. Petersburg trennten sich mit 1:1.

Bayern mit einem Rumpfteam

Die Bayern wurden im Kiewer Olympiastadion von Schneeschauern empfangen. Sabitzer fehlte aufgrund von muskulären Problemen in der linken Wade, eine ganze Riege um Joshua Kimmich und Serge Gnabry war aufgrund von Quarantäne-Bestimmungen zu Hause geblieben. So saßen nur vier Feldspieler im Rumpfteam von Julian Nagelsmann auf der Bank.

Einmal hatten die Bayern auch Glück. Nach der frühen Führung schlug Manuel Neuer nach einer halben Stunde ein Luftloch, der Ball kullerte von der Stange wieder aufs Spielfeld zurück. Seinen Patzer besserte der Schlussmann zu Beginn der zweiten Halbzeit wieder aus, als er Kiew mit zwei Paraden den Anschlusstreffer verwehrte. Der Favorit spielte in der zweiten Halbzeit dann verhaltener. Denys Harmasch (70.) erzielte postwendend Dynamos erstes Tor in der Gruppenphase. Ansonsten hatten die Bayern die Partie aber im Griff.

Barcelona-Trainer Xavi wartete im Camp Nou mit einer Überraschung auf. Yusuf Demir stand erstmals in der Champions League in der Startelf der Blaugrana. Der rechts außen eingesetzte 18-jährige Wiener erhielt den Vorzug vor Philippe Coutinho oder den noch nicht voll fitten Serginho Dest und Ousmane Dembele. Demir war es auch, der bei strömendem Regen die erste Torchance der Partie vorfand. Seinen Schuss aufs lange Eck wehrte Benfica-Tormann Vlachodimos mit den Fingerspitzen ab (8.).

Bei den Gästen aus Lissabon saß Valentino Lazaro auf der Bank. Benfica kam nach der ersten Viertelstunde besser in die Partie. Nicolas Otamendi jubelte schon, sein Tor wurde aber nicht gegeben, da der Ball die Linie beim Eckball davor überquert hatte. Roman Jaremtschuks Kopfball ging davor zentral auf Marc-Andre ter Stegen im Barca-Tor. Kurz vor der Pause schrammte Demir noch einmal an einem Treffer vorbei: Sein schöner Abschluss klatschte nur an die Latte (43.).

Nach Seitenwechsel verflachte die Partie. Demir musste für Dembele vom Feld, Lazaro kam und hatte mit dem Franzosen alle Hände voll zu tun. Im Finish ging es noch einmal zur Sache. Ronald Araujo traf vermeintlich zum Barca-Siegtor, stand jedoch knapp im Abseits. Benficas Haris Seferovic legte den Ball im Konter dann alleine vor Ter Stegen am Tor vorbei (94.).