Der Sicherheitsbeauftragte wird ungehalten, er setzt sich zur Wehr, als würde er physisch attackiert. Wild gestikulierend versucht er, ein Verbot durchzusetzen, das gar nicht existieren kann. Denn es geht nicht um das militärische Hauptquartier der rumänischen Armee, sondern um den ursprünglichen Stützpunkt des hier gastierenden nationalen ukrainischen Fußballheeres. Außerdem ist es keine verdeckte Ermittlung, sondern nur der Versuch, eine augenscheinlich nicht ganz den modernen Anforderungen gerecht werdende Trainingsstätte abzulichten. Die Niederländer wären schon beim bloßen Anblick entsetzt.

Bukarest geht nicht im Fußballrausch unter, es säuft ab. Seit drei Wochen wurde keinem ganzen Tag mehr eine Regenpause gegönnt. Das konnte auch die Anlage des Erstligisten FC Voluntari nicht mehr verkraften. Die Ukrainer mussten ihren Übungsbetrieb verlegen und sind nun dem Arcul de Triumf ganz nahe. Dass der Nachbau des Pariser Arc de Triomphe für den letzten Gruppengegner der Österreicher richtungsweisend sein soll, wollen wir nicht erörtern.

Ein sinnloser PCR-Test

Bukarest ist anders, zum Beispiel als Amsterdam. Ein Fahrrad habe ich noch nicht bewusst wahrgenommen. Das ist kein Wunder, denn jeder Pedalritter würde den Heldentod sterben. Dafür gibt es wenigstens noch einen für den Fußgänger reservierten Bereich, jene Zone, die der 1989 hingerichtete Größenwahn-Diktator Nicolae Ceausescu von der Altstadt noch übrig gelassen hat. Die Andenken in Form von Monumentalbauten stehen noch, so wie der Parlamentspalast, das (nach dem Pentagon) zweitgrößte Verwaltungsgebäude der Welt. Ganz geheim sollen die Rumänen immer noch ein bisschen stolz darauf sein.

Die zweite Anreise nach Bukarest gestaltete sich nicht sorgenfrei. Auf dem PCR-Test hatte sich bei der Passnummer ein Tippfehler eingeschlichen. Die Check-in-Frau in Amsterdam mit dem Habitus der Aufseherin einer Erziehungsanstalt wollte das nicht akzeptieren. Nach endloser Diskussion war die Freigabe erkämpft. Ich würde Probleme bekommen, hat sie mir erklärt. Der Test hat keinen mehr interessiert.