Die Adler sind im Höhenflug, in den letzten zwei Partien schoss das Team 13 Tore und musste nur drei Gegentreffer hinnehmen. Der VSV begeisterte in den beiden Partien mit Power-Eishockey und einer glänzenden Chancenauswertung. Diese gute Form wollte die Mannschaft auch auswärts gegen Pustertal ausspielen, denn gegen die Südtiroler hatten die Draustädter noch eine Rechnung offen. Das Heimspiel wurde mit 2:3 verloren, was die Motivation nochmals anhob.

Die Südtiroler, die seit der Verpflichtung von Trainer Raimo Helminen ebenfalls im Aufwind sind, fanden schnell ihren Rhythmus und waren so in der Anfangsphase tonangebend. Angefeuert von den Fans in der neuen Intercable-Arena tauchte Anthony Bardaro erstmals gefährlich vor VSV-Keeper Andreas Bernard auf. Je länger das Drittel dauerte, desto besser wurde aber der VSV. Travis Oleksuk war nach guter Vorarbeit von Marco Richter in einer guten Ausgangsposition, aber Tomas Sholl im Tor der Gastgeber konnte sich erstmals auszeichnen. Wie auch nach einer Riesenchance von Renars Krastenbergs, als der Lette auf den Goalie zulief. Kurz nach dem ersten Powerplay der Adler agierte die vierte Angriffsreihe mit viel Druck und nach einem Getümmel vor dem Tor konnte Kevin Moderer die Scheibe nicht über die Linie drücken.

Kurz nach Wiederbeginn war es Chris Collins, der nach gutem Zuspiel von Jamie Fraser Sholl vor eine Herausforderung stellte. Den Torschrei auf den Lippen hatten die heimischen Fans als Johan Harju aus kurzer Distanz knapp über das Gehäuse schoss. Die Pustertaler erspielten sich daraufhin mehrere gute Einschussmöglichkeiten, konnten aber ihren Südtiroler-Landsmann im VSV-Gehäuse vorerst nicht bezwingen. Nach einem schweren Fehler in der eigenen Zone kamen die Villacher etwas überraschend in Führung, denn John Hughes nahm dieses Geschenk dankend an. Pustertal antwortete mit weiteren Angriffen und als erstmals ein Adler in der Kühlbox Platz nehmen musste, schlug es beim starken Bernard ein, Harju fixierte den Ausgleich. Pech hatte Collins nach einem Sololauf, da tanzte er Sholl schon aus, traf aber nur die Stange.

Mit viel Elan kam der VSV aus der letzten Pause, kreierte zwei gute Möglichkeiten. Aber Krastenbergs und Collins waren nicht imstande, das Spielgerät an Sholl vorbeizubringen. Der Kapitän war es dann, der den Gästekeeper mit einem Hammer überwinden konnte und endlich die verdiente Führung von der Anzeigentafel leuchtete. Aber wieder fand Pustertal eine passende Antwort. Zuerst vereitelte Bernard in einem Überzahlspiel der Südtiroler mehrere gute Ausgleichschancen. Als Jakob Stukel, der Kanadier spielte letzte Saison noch bei der VEU Feldkirch, relativ glücklich in der Angriffszone zur Scheibe kam, schloss er mit einem feinen Haken zum 2:2 ab. Der VSV fand vor Ende der regulären Spielzeit noch ein Überzahlspiel vor, die Südtiroler verteidigten aber mit Leidenschaft und retteten sich in die Verlängerung. Da fixierte Krastenbergs mit viel Klasse den Siegtreffer für den VSV und den dritten Sieg in Serie. Und die Revanche für die 2:3-Heimniederlage war damit auch unter Dach und Fach.