Ein echtes Schicksalsspiel steht für den VSV in Graz auf dem Programm. Nach der bitteren 2:4-Heimniederlage gegen die 99ers erfolgt heute das Rückspiel, das bereits über Play-off-Teilnahme oder Saisonende entscheiden könnte. Denn selbst drei Punkte reichen noch nicht um in der Tabelle an den Steirern vorbeizuziehen. Bei Punktegleichheit in der Zwischenrunde ist nämlich die bessere Platzierung nach dem Grunddurchgang entscheidend und da haben die Blau-Weißen gegen jedes Team, bis auf Linz, das Nachsehen.

„In Graz zählt jetzt nur ein Sieg. Nur dann haben wir noch realistische Chancen aufs Viertelfinale. Dafür wird es aber notwendig sein, noch aggressiver und effizienter vor dem Tor zu agieren“, bringt Sportvorstand Gerald Rauchenwald die Bedeutung dieses Spiels auf den Punkt. Mit der fehlenden Effizienz haderte auch Rob Daum nach dem letzten Spiel, gleichzeitig will er sich aber nur mehr mit der nächsten Aufgabe beschäftigen: „Wir müssen hungrig sein, mit viel Energie ins Match starten, den Gegner nicht zur Entfaltung kommen lassen.“

Die fehlende Kaltschnäuzigkeit des VSV spiegelt sich auch in der Powerplaystatistik wider. Während die Adler im letzten Spiel aus drei Überzahlsituationen kein Kapital schlagen konnten, erzielten die 99ers ein Tor in Überzahl und sogar einen Short-Hander. „In Villach haben die Special-Teams den Ausschlag gegeben“, weiß auch Graz-Trainer Jens Gustafsson, der mit seinem Team in der Bilanz klar die Nase vorne hat. In den fünf bisherigen Duellen konnten sie vier Mal als Sieger das Eis verlassen.

Erschwerend hinzu kommt, dass weiterhin ein großes Fragezeichen hinter dem Einsatz von Goalie Jakub Sedlacek und Matt Mangene steht. Beide haben zwar gestern „vorsichtig“ mit der Mannschaft trainiert, ob sie fit genug für das Spiel in Graz sein werden, wird erst heute nach dem Abschlusstraining entschieden. Daum bezeichnet die Möglichkeit aber als „äußerst fraglich“.

Hinter den Kulissen basteln Andreas Schwab und Co. indes bereits am Kader für die nächste Saison. Zwar noch nicht offiziell, aber dennoch als fix scheint die Rückkehr von Anton Karlsson, der in der letzten Saison mit 34 Punkten (19 Tore/15 Assists) aus 48 Spielen zu den absoluten Schlüsselspielern zählte. Derzeit geht der 24-jährige für AIK in der zweiten schwedischen Liga auf Punktejagd. Auch ein Verbleib von Chris Collins ist so gut wie sicher.