Manche Mysterien werden auf Dauer ungelöst bleiben. Etwa, warum Mathias Lange nie nach Klagenfurt zurückkehren durfte, oder warum Oliver Setzinger für die Vienna Capitals nie wieder eine Option geworden war. Oder warum der VSV trotz 39 Assists plötzlich Roland Kaspitz ziehen ließ. Dazu herrschen einige, lediglich nebulöse Theorien.

Ein ähnliches, offenes Eishockey-Kapitel kann jetzt abgehakt werden. Alexander Cijan kehrt nach fast elf Jahren zurück zu seinem Stammklub. "Das Gefühl ist sehr gut. Ich freue mich auf die Herausforderungen", lässt der vielseitige Stürmer wissen. Nach vier Saisonen in Schweden (Linköping, Mora) streifte er für fünf Jahre das Bullen-Trikot über. Nach einem einjährigen Intermezzo bei Linz, unterschrieb er zuletzt in Wien. "Da hat vieles einfach nicht zusammengepasst. Ich erhielt immer weniger Eiszeit, obwohl ich zu Beginn gute Leistungen zeigen durfte. Doch das hat sich schlagartig geändert und ich weiß ehrlich gesagt nicht warum."

Fairness von Wien

Bereits am Freitag wurde dem 26-Jährigen von den Vienna Capitals mitgeteilt, dass er abgemeldet werde. Die Wiener hatten sich zuvor mit dem US-Amerikaner Grant Besse verstärkt. "Wir wurden von Franz (Kalla, General Manager der Vienna Capitals, Anm.) fairerweise vorinformiert. Das ist nicht selbstverständlich, wenn man das Schicksal von Nationalteam-Spielern jetzt sieht", meint Rotjacken-Ikone, Agent und Papa Thommy Cijan, der damit Salzburgs Abmeldungen von Layne Viveiros und Daniel Jakubitzka kritisiert. Im Gegenzug wurden von den Bullen die Imports Stefan Espeland sowie Alexander Urbom verpflichtet.

Ähnliches zog der KAC im Vorjahr mit Marco Richter, Philipp Kreuzer und Steven Strong ab. Offenbar hat man aus dieser Lektion jedoch gelernt. "Ich war völlig überrascht, als sich KAC-Manager Oliver Pilloni am Montag gemeldet hat. Er sagte, dass Alex interessant wäre um die Kaderdichte zu erhöhen. Aber uns wurde nicht vorgemacht: Alex hat keinen garantierten Platz, er müsse hart darum kämpfen."

Verbindung aber keine Kopie

Den Klagenfurter Flügelstürmer schreckte das nicht ab. "Ich möchte der Mannschaft helfen. Für mich gilt es, die Chancen, die sich ergeben, anzunehmen. Ich werde dafür arbeiten", verspricht Alexander Cijan. Einen Bonus aufgrund der herausragenden KAC-Epoche, die sein Papa dem Klub beschert hat, erwarte er sich nicht. "Jeder weiß, was er für den KAC geleistet hat. Doch ich steigere mich da nicht zu sehr hinein, werde keine Kopie von ihm sein. Aber wir wissen alle, dass man die Zeiten nicht vergleichen kann." Dass Cijan und KAC für Assoziationen sorgen sei ihm aber bewusst: "Man sagt so, dass der Name zum KAC passt", sagt der Stürmer grinsend, der als guter Eisläufer gilt, mit seiner Physis für Wirbel sorgt und dennoch auch offensiv eine Waffe sein kann. In Klagenfurt wird Cijan übrigens weder die Nummer 12 noch die Nummer 24 tragen: "Ich habe mir die Rückennummer 94 gewünscht." Wie im Nationalteam.

Wie es Papa Thommy Cijan dabei geht, dass sein Sohn nun endlich bei "seinem" Verein spielt. "Ich habe mich natürlich sehr gefreut, dass es geklappt hat. Und, dass der KAC ihm eine Chance gibt. Ich habe noch zu Alex gemeint, dass es bei so vielen guten Österreichern vielleicht schwierig wird, überhaupt zu spielen. Aber das war ihm egal, er wollte auch unbedingt zum KAC." Und damit schließt sich der Kreis, das Bild rundet sich ab.