Tabellarisch gesehen fand das Spitzenspiel der siebenten Runde am Sonntag in Graz statt. Und Sturm und Austria Klagenfurt lieferten einander ein offenes und attraktives Spiel. Die Gäste hatten den besseren Start für sich. Nach einem Eckball von Patrick Greil war Christopher Cvetko in Minute drei per Kopf zur Stelle. Sein Aufsitzer landete über Jörg Siebenhandl hinweg im Tor. Der Ball war schwierig zu kontrollieren, dennoch sah der Grazer Schlussmann bei dieser Aktion nicht wirklich gut aus. Die Violetten haben klar besser in das Spiel gefunden. Der erneut auffällige Greil und Markus Pink artistisch mit der Ferse kamen zu weiteren Chancen. Die Grazer hingegen haben sich immer wieder in der Defensive der Elf von Peter Pacult festgelaufen. 20 Minuten dauerte es, bis Kelvin Yeboah das erste Mal Gefahr ausstrahlen konnte. Sein Schuss auf 15 Metern ging knapp am langen Eck vorbei.

Für den Ausgleich braucht es eine unglückliche Aktion der Klagenfurter im eigenen Strafraum. Ein Stangelpass von Amadou Dante wurde von Austria-Kapitän Thorsten Mahrer aus kürzester Distanz an die Hand von Michael Blauensteiner gelenkt. Der Rechtsverteidiger konnte nicht mehr rechtzeitig reagieren. Der VAR prüfte zwei Minuten, die Entscheidung blieb bestehen. Jakob Jantscher verwandelte den Strafstoß souverän.

Der Ausgleich brachte den Grazern die bis dahin vermisste Ruhe und Souveränität zurück. Die Gastgeber waren der Führung im weiteren Verlauf der ersten Hälfte deutlich näher. In der 41. Minute blieben Abstimmungsprobleme zwischen Mahrer und Goalie Lennart Moser ungenützt. Die Leihgabe von Union Berlin, die am Sonntag ihre Premiere in der Bundesliga feierte, konnte den Fehler beim Schuss von
Manprit Sarkaria wieder gutmachen. Mit einem gerechten 1:1 ging es in die Pause.

Auch zu Beginn des zweiten Durchgangs waren es erneut die Gäste, die die erste Chance vorfinden konnten. Und es handelte sich gleich um einen Hochkaräter. Nach einem Fehlpass von Gregory Wüthrich wechselte der schnelle Alex Timossi Andersson das Spielgeschehen elegant auf Florian Rieder. Dessen Flanke erreichte Pink völlig frei stehend im Fünfer der Grazer. Siebenhandl konnte den Kopfball parieren.

20 Minuten vor dem Ende war der Kraftverschleiß der Austria in diesem intensiven Spiel zu bemerken. Der eingewechselte Otar Kiteishvili scheiterte ebenso wie wenig später Stefan Hieränder. Ein weiterer Versuch von Kiteishvili ging knapp am Kreuzeck vorbei. In der vierten Minute der Nachspielzeit haute Wüthrich in der letzten Aktion des Spiels den Ball zur Erlösung von Trainer Christian Ilzer ins Tor. Die Gäste verabsäumten es, denn Ball aus der eigenen Gefahrenzone zu spielen. Auf der Bank der Austria gab es kein Halten mehr. Es waren nur drei Minuten Nachspielzeit angezeigt. Pacult und Sportdirektor Matthias Imhof deuteten immer wieder auf die Uhr und waren kaum mehr zu beruhigen. Sturm konnte jubeln, Pacult verschwand gleich nach dem Schlusspfiff in der Kabine.