Eine Gruppe muss bei einem Großereignis wohl immer die heraufbeschworene "Todesgruppe" sein. 2021 ist das ohne Zweifel Gruppe F. Die beiden Weltmeister von 2018 und 2014, Frankreich und Deutschland, treffen auf den Titelverteidiger der Euro, Portugal. Komplettiert wird die letzte Gruppe von den nicht gerade zu beneidenden Ungarn.

Deutschlands Joachim Löw geht zum Abschluss seiner Ära als Bundestrainer noch einmal auf den Titel los, bei den Franzosen will Didier Deschamps als Coach das schaffen, was ihm schon als Spieler gelang. 1998 und 2000 führte Deschamps die Equipe Tricolore als Kapitän zu Triumphen bei WM und EM. Die Qualität seiner Akteure um die Topstürmer Kylian Mbappe und Antoine Griezmann, Mittelfeldmotor N'Golo Kante oder Paul Pogba kann sich sehen lassen. Mit Karim Benzemas Comeback wurde die hochklassig besetzte Offensivabteilung noch einmal aufgewertet. "Der größte Gegner ist erstmal die Gruppe. Die zu überstehen, wäre schon mal ein Statement", sagte Deutschlands Toni Kroos über die Ausgangslage. 

Die Puskas-Arena von Budapest, das einzige bis zum letzten Platz gefüllte EM-Stadion, ist am Dienstag (18.00 Uhr) Schauplatz des ersten Auftritts von Titelverteidiger Portugal. Im Duell mit Gastgeber Ungarn sind Cristiano Ronaldo und Co. die haushohen Favoriten, die Magyaren in Gruppe F mit den weiteren Gegnern Deutschland und Frankreich Außenseiter. Portugal will sich keine Blöße geben. "Das Ziel ist der Europameistertitel", stellte Coach Fernando Santos klar. Mit Jungstar Joao Felix, Bruno Fernandes, Bernardo Silva, Diogo Jota, Andre Silva sowie dem immer noch hungrigen Altmeister Ronaldo hat der Trainer spektakuläre Spieler zur Verfügung. 

Ungarn hofft auf einen glücklichen Moment. "Man muss sich nur einmal ansehen, dass wir auf ungefähr 20 Spieler von den vier Champions-League-Halbfinalisten treffen", sagte Ungarns italienischer Trainer Marco Rossi. "Siege gegen Portugal, Frankreich und Deutschland sind möglich, weil im Fußball alles passieren kann. Aber um gegen solche Mannschaften zu gewinnen, muss man 110 Prozent bringen. Gleichzeitig muss man hoffen, dass der Gegner nicht sein Top-Niveau erreicht, und Glück braucht man auch."

Budapest kalkuliert trotz Corona-Zeiten mit einer Stadionauslastung von 100 Prozent. Das bedeutet, dass sich jeweils 61.000 Fans die Partien in der Puskas-Arena ansehen können.