"Spiel des Jahres." So nennt man beim WAC die heutige Begegnung gegen den LASK. Es geht um den erstmaligen Einzug in das Finale des ÖFB-Cups in der Vereinsgeschichte. Volle Fokussierung, Nebengeräusche unerwünscht, sollte man glauben. Doch damit war es spätestens nach dem Abschlusstraining vorbei. Die nicht mehr länger zu verbergenden Nebengeräusche sollen zu einer intensiveren Auseinandersetzung geworden sein. Das Resultat: Mit Kapitän Michael Liendl (30 Saisoneinsätze), Michael Novak (30 Saisoneinsätze) und Christopher Wernitznig (26 Saisoneinsätze) wurden drei Stammspieler aus dem Kader eliminiert.

Trainer Ferdinand Feldhofer wollte sich vor dem Spiel nicht näher zu seiner Entscheidung äußern. Gleiches gilt für die drei Spieler. Außer Frage steht, dass der Cheftrainer damit auch den Druck auf sich selbst erhöht hat. Im Halbfinale gegen den LASK geht es nicht mehr "nur" um den Einzug in das Endspiel, sondern auch um eine Weichenstellung für die Zukunft. Geht der Plan auf, steht der Erfolg im Vordergrund. Misslingt das Experiment, ist schon jetzt klar, wen die Fans dafür in der Verantwortung sehen werden.

Die Verträge von Trainer und Kapitän laufen im Sommer aus. Wie zu hören war, ist das Verhältnis der beiden schon seit Wochen angespannt. Liendl machte kein Geheimnis daraus, wenig Verständnis für seine zwischenzeitliche Jokerrolle zu haben. Von unterschiedlichen Auffassungen was die Spielweise betrifft, ist immer wieder die Rede. Es wäre nicht das erste Mal, dass sich solche Situationen im Fußball schnell zum Machtkampf entwickeln. Der Verein wollte sich mit möglichen Verlängerungen bis zum Ende des Grunddurchgangs Zeit lassen. Grundsätzlich galt bei Erreichen des oberen Play-offs eine weitere Zusammenarbeit mit Feldhofer und Liendl als reine Formsache. Jetzt sind die Karten neu gemischt und es heißt wohl entweder oder.