Es ist ein kleiner Blindflug, der dem WAC heute daheim gegen Altach bevorsteht. Die Vorarlberger haben erst vor wenigen Tagen Damir Canadi als Nachfolger von Alex Pastoor vorgestellt. Der 50-Jährige war bis zu seiner Entlassung bei Atromitos Athen beschäftigt und sitzt heute erstmals seit seinem Abgang im Jahr 2016 wieder auf der Bank der Altacher. Beim WAC wurde die Vorbereitung auf das heutige Spiel deshalb auch teilweise von vorne gestartet.

„Sie haben einen neuen Trainer und damit auch eine neue Mannschaft. Selbst dann, wenn das Personal gleich bleibt, wird Altach heute anders und sicher mit mehr Feuer auftreten“, ist sich WAC-Coach Ferdinand Feldhofer eines möglichen Trainereffekts bewusst. Den gilt es mit allen Mitteln zu verhindern. Die Wolfsberger sind ohne Verletzungen aus London zurückgekehrt und wollen mit der kommenden auch die letzte von vier englischen Wochen am Stück so unbeschadet wie möglich überstehen. Bereits am Mittwoch wartet der LASK im Cup-Halbfinale. 

Mario Leitgeb und Sven Sprangler fallen noch für einige Zeit aus, dafür sind Eliel Peretz und Marcel Holzer wieder ins Mannschaftstraining zurückgekehrt. „Wir wollen den kleinen Lauf von zwei Siegen in Folge weiterführen und das Punktekonto aufstocken“, sagt Feldhofer. Die Altacher würden gerne noch vor der Punkte- und Ligateilung das Tabellenende verlassen. Der Punkt der Admira gestern gegen die WSG Tirol hat dabei nicht gerade geholfen. „Canadi kennt Altach und weiß, wie der Verein funktioniert. Er ist mit seiner Routine dazu in der Liga, in kürzester Zeit eine funktionierende Mannschaft aufzustellen“, sagt Feldhofer. Die deutliche Niederlage im Sechzehntelfinale der Europa League gegen Tottenham sei aus den Köpfen raus, das Cup-Spiel am Mittwoch noch nicht drinnen. „Wir schauen nur auf Altach und erst danach auf den LASK“, sagt Feldhofer.

Dass es im Ländle ein neues Feuer gibt, sieht nach einigen wenigen Trainingseinheiten auch der Neo-Übungsleiter so. „Jeder versucht, sich zu beweisen. Die Mannschaft gibt mir das Gefühl, dass es funktionieren kann“, sagt Canadi. Das Ziel sind ganz klar drei Punkte im Kampf gegen den Abstieg. Auch wenn das gegen den WAC alles andere als leicht werden dürfte. „Sie haben eine kompakte Mannschaft mit Qualität, viel Geschwindigkeit vorne und mit Michael Liendl einen individuell hervorragenden Spieler“, sagt der gebürtige Wiener. Einen kleinen Vorteil könnte auch die Dreifachbelastung der Lavanttaler liefern. „Vielleicht hilft es uns ja in den letzten zehn Minuten“, hofft Canadi, der auf den verletzten Kapitän Philipp Netzer verzichten muss. 

Der letzte Altach-Sieg in der Lavanttal-Arena gelang am 1. Oktober 2016 (2:1) noch während der ersten Canadi-Amtszeit in Altach.