Der Einsatz solcher Waffen führe zu einer Destabilisierung der Lage in der Konfliktregion, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow der Agentur Interfax zufolge am Mittwoch. Die Befürchtungen Russlands hätten sich damit einmal mehr bestätigt. "Das hilft nicht bei der Regulierung des innerukrainischen Konflikts", sagte Peskow.

Vor dem Drohneneinsatz hatten laut Kiewer Angaben Haubitzen vom Gebiet der "Donezker Volksrepublik" aus Positionen der ukrainischen Streitkräfte im ostukrainischen Dorf Hranitne beschossen. Dadurch sei ein Soldat getötet und zwei weitere verletzt worden. Über die Sonderbeobachtermission der OSZE sei sofort gefordert worden, dass dieser Beschuss eingestellt wurden müsse. Reaktionen haben es aber keine gegeben. Im von der Ukraine veröffentlichten Drohnenvideo ist die Zerstörung einer Haubitze zu sehen. Der Einsatz von schwerer Artillerie wäre, wie auch der Drohneneinsatz selbst, nach formal gültigen Waffenstillstandsvereinbarungen eigentlich verboten.Seit 2014 kämpfen Regierungstruppen in den ostukrainischen Gebieten Luhansk und Donezk gegen Separatisten. UN-Schätzungen zufolge wurden seitdem mehr als 13.000 Menschen getötet. Ein Friedensplan von 2015 liegt auf Eis. Die von Russland unterstützten Aufständischen warfen den Einheiten der Regierung vor, in dem Gebiet vorgerückt zu sein. Die Ukraine wies dies zurück. Auch an anderen Abschnitten der Front kam es beiden Seiten zufolge zu Schusswechseln. Die Gegner machen sich immer wieder verantwortlich für Verstöße gegen den Friedensplan.

Beobachter befürchten, dass die Ukraine mit dem Ziel einer militärischen Rückeroberung der abtrünnigen Gebiete nach dem Vorbild von Aserbaidschan aufrüstet. Vor einem Jahr hatte das Land im Südkaukasus in einem auch mit türkischen Drohnen vom Typ Bayraktar (Fahnenträger) geführten Krieg große Teile der von Armeniern bewohnten Region Berg-Karabach zurückerobert. Die Ukraine kaufen in den vergangenen Jahren mindestens sechs Kampfdrohnen von der Türkei. Kiew will mit Ankara auch eine eigene Drohnenproduktion aufbauen.