Videos in sozialen Netzwerken zeigten, wie ein großes Aufgebot an Sicherheitskräften zu dem Gefängnis in Wladikawkas in der Teilrepublik Nordossetien-Alanien fuhr. Angehörige warteten vor dem abgesperrten Gelände verzweifelt auf Nachrichten. Zu sehen war, wie Frauen weinten. Rettungswagen waren vor Ort. Ob es Verletzte gab, war zunächst unklar. Die Sicherheitskräfte gaben am Abend an, die Lage sei unter Kontrolle. In dem Straflager sind demnach 600 Menschen inhaftiert.

Lokale Medien schrieben, dass sich zuletzt die Haftbedingungen in dem Straflager verschlechtert hätten. Nachdem Aufseher Gefangene geschlagen hätten, seien einige in einen Hungerstreik getreten. Offizielle Angaben dazu lagen zunächst nicht vor. Angehörige hätten sich bereits an Menschenrechtsorganisationen gewandt, hieß es weiter.

Die russischen Straflager stehen international in der Kritik. Zuletzt hatten Menschenrechtler Foltervideos aus einem Gefängniskrankenhaus in der Stadt Saratow veröffentlicht. Auf den Filmaufnahmen aus der Einrichtung rund 900 Kilometer südöstlich von Moskau waren Szenen schwerer Misshandlungen von Männern zu sehen.