Zuvor hatten staatliche Medien über den Putschversuch berichtet und die Bevölkerung aufgefordert, sich diesem entgegenzustellen. Der Putschversuch sei der "jüngste Ausdruck der nationalen Krise", sagte Hamdok weiter. Er bezog sich damit auf die tiefe Spaltung des Sudans auf dem Weg zur Demokratie.

UN-Generalsekretär António Guterres verurteilte den versuchten Staatsstreich. Er rufe alle Parteien auf, sich weiterhin für den Wunsch des sudanesischen Volkes nach einer demokratischen Zukunft einzusetzen, ließ Guterres über seinen Sprecher mitteilten.

"Die Ordnung wurde wiederhergestellt und die Anführer des Putschversuchs wurden festgenommen", sagte Informationsminister Hamsa Balul unterdessen in Khartum. Das Militär erklärte, dass "die meisten" Beteiligten festgenommen worden seien, darunter elf Offiziere. "Die Armee hat die Kontrolle über die Orte wiedererlangt, die von den Tätern eingenommen werden sollten", hieß es weiter.

Im Zentrum der Hauptstadt herrschte am Dienstag weitgehend Normalität, auch rund um das Hauptquartier der Armee. Sicherheitskräfte blockierten jedoch die Hauptbrücke, die Khartum mit der Stadt Omdurman auf der anderen Seite des Nils verbindet.

Im Sudan hatte nach dem Sturz des autoritären Staatschefs Al-Bashir im April 2019 eine Übergangsregierung die Regierungsgeschäfte übernommen. Seitdem befindet sich das Land in einer fragilen Übergangsphase. Wirtschaftliche Schwierigkeiten und tiefe politische Spaltungen verschärfen die Lage.

In den vergangenen Monaten hatte die Regierung eine Reihe Wirtschaftsreformen auf den Weg gebracht, um sich für einen Sudanesische Regierung vereitelt PutschversuchSudanesische Regierung vereitelt PutschversuchSchuldenerlass des Internationalen Währungsfonds (IWF) zu qualifizieren. Vereinzelt brachen größere Proteste der Bevölkerung gegen vom IWF unterstützte Sparmaßnahmen und steigende Lebenshaltungskosten aus.