Nach den Aufrufen von Impfgegnern haben sich in den letzten fünf Wochen rund 13.000 Menschen von der Elektronischen Gesundheitsakte ELGA abgemeldet. Diese Zahl hat der Dachverband der Sozialversicherungsträger am Dienstag bekannt gegeben. Sowohl ELGA-Geschäftsführer Franz Leisch als auch der Co-Vorsitzende des Dachverbandes, Peter Lehner, stellten aber klar, dass mit einer ELGA-Abmeldung keine Abmeldung vom E-Impfpass erfolgt.

In den vergangenen Wochen ist in verschiedenen Social-Media-Gruppen von Impfgegnern zu einem Ausstieg aus der elektronischen Gesundheitsakte aufgerufen worden. Impfskeptiker wollten so offenbar die bevorstehende Impfpflicht umgehen.

Tatsächlich haben sich nach Daten des Dachverbandes zuletzt rund 13.000 Menschen von ELGA abgemeldet. (Die in Medien zuvor genannte Zahl von 40.000 Abmeldungen erklärt man im Dachverband damit, dass so viele Formulare heruntergeladen worden seien, aber nicht alle davon hätten sich dann auch tatsächlich abgemeldet.)

Am 1. November waren noch 257.000 Abmeldungen registriert worden, mit Stand von gestrigem Montag (6.12.) waren es 270.000. Bemerkenswert ist dabei, dass diese Zahl immer noch geringer ist als vor einem Jahr. Mit 1. Dezember 2020 war die Zahl der Abmeldungen bei 297.000 gelegen. Im Laufe des Jahres hatten sich aber rund 40.000 Menschen wieder angemeldet – wohl auch wegen der Gratistests in Apotheken, für die die automatische ELGA-Registrierung erforderlich war.

Für Lehner ist die Abmeldung "in vielerlei Hinsicht bedenklich" und zeige, "wie dringend eine Entemotionalisierung und Versachlichung der Diskussion sowie eine Aufklärung in der Impfthematik nötig ist". Und der Co-Vorsitzende der Konferenz der Sozialversicherungsträger stellte in einer Stellungnahme gegenüber der APA klar: "Mit einer ELGA-Abmeldung erfolgt keine Abmeldung vom E-Impfpass. Es gibt kein Opt-out für den E-Impfpass."

Leisch führte zudem die sich durch eine Abmeldung ergebenden Nachteile an: "Wenn man sich bei ELGA abmeldet, verliert man die Vorteile zur Patientensicherheit und Komfort. Etwa die telefonische Verschreibung durch die Ärzte oder dass Mediziner auf Rohbefunde zugreifen können. Den Impfpass behält man aber weiter", betonte der ELGA-Geschäftsführer im ORF.

Lehner betonte auch, dass der E-Impfpass auch ein essenzieller Baustein in der Pandemiebekämpfung sei. "Wir kennen in Echtzeit die Durchimpfungsraten für Altersgruppen und auf Bezirksebene. So können gezielt Zielgruppen angesprochen werden."