Bildungsminister Heinz Faßmann ruft einmal mehr zum Impfen auf. Im Rahmen einer Pressekonferenz ging der ÖVP-Minister auf die Durchimpfungsraten und Maßnahmen in den Schulen ein und betont: Die Konzepte sind gut, das Problem liege außerhalb der Schule - und dort könne nur die Impfung helfen.

82 Prozent der Lehrerinnen und Lehrer sind laut Ministerium immunisiert. Damit liege die Impfquote im Vergleich mit der Gesamtbevölkerung in den vergleichbaren Altersgruppen um 17 Prozentpunkte höher.

"Es war ein langer Weg, um zu einem sicheren Umgang mit den Gesundheitsdaten zu kommen", erklärte Faßmann. Man werde diese Daten nun monatlich aktualisieren und veröffentlichen

"Wenn die Gesamtbevölkerung die gleiche Impfbereitschaft hätte wie das Lehrpersonal, könnten wir einem Ende der Pandemie entgegensehen.", ist Faßmann sicher.

Auf die höchste Impfquote nach Bundesländern kommt das Burgenland (87 Prozent), gefolgt von Wien (85 Prozent), Niederösterreich, der Steiermark (je 83 Prozent), Vorarlberg (82 Prozent), Tirol (80 Prozent), Kärnten (79 Prozent), Oberösterreich (78 Prozent) und Salzburg (77 Prozent). Nach Schultypen sind am häufigsten die AHS-Lehrer (88 Prozent) vollimmunisiert, gefolgt von den Lehrkräften an berufsbildenden mittleren und höheren Schulen (BMHS) mit 84 Prozent bzw. jenen an Mittelschulen und sonstigen Schulen (je 81 Prozent). Am geringsten ist die Impfquote an den Volksschulen (77 Prozent). Erhoben wurden die Daten zum 31. August, also kurz vor Schulbeginn.

Und was passiert, wenn Infektionen steigen? "Wir haben dazu einen Vier-Punkte-Plan ausgearbeitet", sagt Faßmann. Ansonsten setze man voll auf eine dichtes Netz an Testungen. "Die Tests sind ein Äquivalent zur Impfung." Lehrer, die sich nicht impfen lassen, müssen sich mehrmals pro Wochen testen lassen.

Keine 1-G-Regel für Lehrer

Dass auch beim Bildungspersonal eine 1-G-Regel kommen könnte - und damit eine Verpflichtung zur Impfung - verneint Faßmann. Auch Home Schooling für diese Lehrer sieht er nicht. Jedenfalls seien diese auch selbst dafür verantwortlich, einen unbedenklichen Unterricht zu ermöglich. "Im Bildungsbereich werde mehr getestet als in allen anderen Gruppen", betont Faßmann.

Weil einige Eltern ihre Kinder den Corona-Tests nicht aussetzen wollen oder auch Kinder über 12 Jahren nicht impfen lassen wollen, setzen einige auf Unterricht zuhause. Derzeit ist pro Schuljahr eine Externistenprüfung vorgesehen. Das Bildungsministerium plant, diese Prüfungen für Schüler im Home Schooling zumindest zweimal im Schuljahr durchzuführen. "Das ist auch als Rückmeldung für die Eltern gedacht", sagt Faßmann. "Denn wir glauben, dass sich hier einige Eltern zu viel zumuten."

Eltern, die ihre Kinder vom Präsenzunterricht abmelden, sollen das aber auch weiterhin tun dürfen - auch ohne vorher eine Genehmigung von staatlicher Seite einholen zu müssen. Denn: Das Recht auf häusliche Bildung ist gesetzlich festgeschrieben. "Das würde eine Verfassungsänderung erfordern", erklärt der Minister.