„Es hat Vorteile, wenn man etwas mehr daheim ist“. Mit diesen Worten kommentierte Bundeskanzler Sebastian Kurz gegenüber der Kleinen Zeitung den Umstand, dass er Ende November prominenter Vater eines Lockdown-Babys sein werde. Den Wunsch, ein Kind zu bekommen, habe man schon länger gehegt. Kenntnis von der frohen Nachricht habe bisher nur der engste Familienkreis gehabt. Am Samstagvormittag postete der Kanzler die frohe Kunde über Facebook an die Öffentlichkeit. „Es ist ja auch was Schönes und Erfreuliches und ist jetzt, zur Halbzeit der Schwangerschaft, auch nicht mehr zu verbergen“, so Kurz im Gespräch.

Das Bild zur Nachricht zeigt den Regierungschef und seine Lebensgefährtin Susanne Thier (35) beim sommerlichen Spaziergang vor einem Weizenfeld. Darunter ist zu lesen: „Wir sind überglücklich und dankbar, dass wir bald zu dritt sein werden. Es wartet auf uns eine wunderschöne gemeinsame Aufgabe, der wir mit großer Vorfreude entgegenblicken. Wir sind froh, dass wir diese Freude mit Euch teilen dürfen“. Ihm sei bewusst, so der Kanzler im Telefonat, dass die Mitteilung auf ein großes öffentliches Interesse stoße, darauf Rücksicht nehmen wolle er jedoch nur an diesem Wochenende. Er werde keinen Stoff für Society-Berichterstattung liefern. „Ab Montag will ich dann wieder nur zu politischen Fragen Stellung nehmen. Dann werden wir unser Privatleben wie bisher auch weiter privat halten“. Kurz bekräftigt die Zurückhaltung auch im Post.

Das Paar, das seit der gemeinsamen Schulzeit zusammen ist, hat auch vor zu heiraten, Zeitpunkt und Ort sind allerdings noch nicht festgelegt. Wahrscheinlich ist ein Hochzeitstermin erst nach der Geburt, vermutlich im Laufe des nächsten Jahres, war aus dem Umfeld des Kanzlers zu erfahren. Fest steht nur, dass die Hochzeitsfeier im „kleinen, familiären Rahmen“ und abgeschirmt von der Öffentlichkeit stattfinden werde. Damit ist die ausgebuchte Südsteiermark, in medialen Spekulationen als möglicher Ort gehandelt, als Option wohl hinfällig geworden.

Eine Auszeit nach der Geburt sei nicht wahrscheinlich, heißt es. Die werdende Mutter, die im Finanzministerium als Kommissärin beschäftigt ist und Abstand zur Öffentlichkeit wahrt, werde sich vermutlich im ersten Jahr karenzieren lassen. Es sei ihr Wunsch.

Das Kanzlerbaby wird bereits das sechste Regierungsbaby sein. Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) wurde noch unter Türkis-Blau im Amt Mutter. Justizministern Alma Zadic (Grüne) bekam am Neujahrstag ihr erstes Baby. Integrationsministerin Susanne Raab ist derzeit in Mutterschutz - ihr Geburtstermin ist noch im Juli. Finanzminister Gernot Blümel (ÖVP) wurde 2020 zum ersten Mal Vater. Seine Lebensgefährtin Clivia Treidl erwartet im Herbst das zweite Kind - es wird ein Bub.

Glückwünsche der Regierungsriege

Aus der Politik kamen zahlreiche Glückwünsche: "Ich freue mich mit euch", twitterte etwa der Grüne Vizekanzler Werner Kogler, andere Regierungsmitglieder gratulierten ebenfalls. Über die "schöne Nachricht" freute sich auch Bundespräsident Alexander Van der Bellen auf Twitter und wünschte "alles Gute und vor allem Gesundheit". Einen "herzlichen Glückwunsch" schickte auch NEOS-Chefin Beate Meinl-Reisinger, "das wird die größte Verantwortung und Aufgabe". "Herzliche Glückwünsche aus Wien" kamen von Wiens Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ).