Die Bundesregierung hat am Donnerstag weitere Öffnungsschritte verkündet.

Ab 1. Juli wird die Sperrstunde abgeschafft. Feiern wie Hochzeiten sind wieder uneingeschränkt möglich. Auch die Nachtgastronomie kann ab diesem Datum wieder aufsperren, zunächst allerdings noch mit Einschränkungen. Clubs dürfen zu 75 Prozent ausgelastet sein.

Großveranstaltungen werden wieder uneingeschränkt möglich sein. In Kultureinrichtungen, Sportstätten und der Gastronomie gilt ab 1. Juli keine Maskenpflicht mehr. Überall sind volle Kapazitäten erlaubt. Allerdings gilt weiterhin die 3G-Regel.

Dazu fällt im Handel und in den öffentlichen Verkehrsmitteln die FFP2-Maskenpflicht. Stattdessen muss vorerst aber noch ein normaler Mund-Nasen-Schutz getragen werden. In Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen gilt weiter eine FFP2-Maskenpflicht.

Neu ist auch eine Testpflicht für Kinder, die ab 1. Juli ab einem Alter von 12 Jahren gilt.

"Die Situation ist eine sehr gute, deutlich besser als ich mir das erwartet hätte", sagt Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP), der für 22. Juli weitere Öffnungsschritte in Aussicht stellt. Ab diesem Datum wird dann unter anderem die Registrierungspflicht bei Veranstaltungen und in der Gastronomie fallen.

Neu ist, dass die Corona-Prämie - im Schnitt 500 Euro - für die Belastungen in Zusammenhang mit der Pflege von Covid-Patienten jetzt auch an das Reinigungspersonal ausgezahlt wird, einen entsprechenden Beschluss fasst heute der Nationalrat.

Mückstein an Junge: "Jetzt seid ihr dran"

Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) bedankt sich ausdrücklich bei der Bevölkerung. "Den Erfolg haben Sie erreicht", sagt er. Daher sei "ein Sommer wie damals" möglich. Besonders richtet sich Mückstein an die junge Bevölkerung, die lange solidarisch gewesen ist: "Jetzt seid ihr dran!". Gleichzeitig appelliert er an die ältere Bevölkerung, jetzt auch mit der Jugend solidarisch zu sein und die neuen Freiheiten nicht zu riskieren. Die Einhaltung der 3G-Regel sei dafür ganz entscheidend.

Kultur-Staatssekretärin Andrea Mayer (Grüne) freut sich, dass ab 1. Juli wieder Konzerte, Clubbings und Sportveranstaltungen mit Stehplätzen stattfinden können: "Das Live-Erlebnis ist etwas Besonderes. Egal ob in der Oper oder in einem Club. Live hat uns allen gefehlt, Live soll wieder erlebbar werden."

Zur Vorsicht mahnt Oswald Wagner, Vizerektor der Med-Uni in Wien, im Hinblick auf die Ausbreitung der Delta-Variante des Coronavirus. Diese sei bereits in Österreich angekommen und deutlich infektiöser als bisherige Mutationen.

"In Großbritannien hat es zwei Monate gedauert, bis diese Variante dominiert hat, sie wird sich auch bei uns weiter ausbreiten", so Wagner. Allerdings würden aktuelle Daten zeigen, dass die Impfung auch gegen die Delta-Variante wirkt. "Wenn beide Teilimpfungen erfolgt sind, ist der Schutz genauso groß wie gegen bisherige Mutationen", sagt Wagner, der an alle appelliert, die noch nicht geimpft worden sind: "Wir sind in einem Wettlauf mit dem Virus. Im Juli und August haben wir genug Impfstoff, um alle, die es wollen, impfen zu können."