Bundeskanzler Sebastian Kurz geht im Gespräch mit Journalisten davon aus, dass er nicht wegen Falschaussage vor dem Ibiza-Untersuchungsausschuss verurteilt wird. „Das wird nicht stattfinden“, meinte er auf die Frage der Kleinen Zeitung.  „Mit dem Thema einer Verurteilung beschäftige ich mich nicht. Wir leben in Österreich. Ich weiß, was ich in meinem Leben getan habe, was nicht. Ich habe definitiv nicht etwas Unwahres gesagt.“

Kurz sieht das gegen ihn eingeleitete Verfahren als politisch motiviert an. „Das Ziel ist immer dasselbe: Kurz muss weg.“ Eine Argumentation, wie man sie am Tag zuvor bereits in der "ZiB 2" hörte. Seit Beginn seiner Amtszeit habe es immer den Versuch gegeben, ihn aus dem Amt befördern, zunächst mit großen Demonstrationen, dann mit der Abwahl, dann mit ständigen Anzeigen. „Ich habe mich nie bereichert, ich bin weder korrupt noch sonst etwas. Ich lasse mir nicht gefallen, dass jetzt versucht wird, mir das Wort im Mund zu verdrehen und dadurch eine Falschaussage zu kreieren.“

Bekanntlich wird der Kanzler von der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft als Beschuldigter geführt. Auf mehr als 50 Seiten werden vier konkrete Vorwürfe erhoben: „Ich bin mit dem Vorsatz zum U-Ausschuss gegangen, dort die Wahrheit zu sagen und nach bestem Wissen und Gewissen Auskunft zu geben. Alles andere wäre absurd.“ Er wehre sich gegen den Vorwurf der Neos und der SPÖ, eine falsche Aussage gemacht zu haben. „Ich halte die Anzeigenkultur in unserem Land für höchst problematisch. Es kommt zu dauernden Anzeigegen gegen verschiedene Politiker des Landes mit dem Ziel, ein Verfahren zu kreieren."